John Fante

Unter Brüdern

kartoniert , 224 Seiten
ISBN 3875124863
EAN 9783875124866
Veröffentlicht März 2019
Verlag/Hersteller Maro Verlag
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Beschreibung

Eines Abends im vergangenen September rief mein Bruder aus San Elmo an, um mir zu berichten, dass zwischen Mama und Papa wieder von Scheidung die Rede war.
»Schön, was gibt's sonst Neues?«
»Diesmal ist es ernst«, sagte Mario.
Um die Scheidung seiner betagten Eltern in letzter Sekunde zu verhindern, reist der erfolgreiche Autor Henry Molise
in sein Heimatnest San Elmo, Colorado. Eine Reise zu Vater Nicola, aufgewachsen in der gnadenlosen Armut der Abruzzen, als Ehemann und Vater ein grandioser Tyrann, außer Haus ein guter Trinker und schlechter Verlierer. Und zu seiner Mutter Maria, die ihr Heil in Küche und Kirche sucht.
Henry hilft Nick bei einem letzten großen Vorhaben: dem Bau einer Räucherkammer in den Bergen. Aber das Leben des Alten wird brüchig wie schlechter Mörtel. Am Ende sammelt Maria die Familie wieder um den Tisch, vereint bei Lammkeule mit Kräutern. Und auf dem Friedhof liegt die Frage begraben: »Wie kam Lippenstift auf Nicks Unterhose?«
Unter Brüdern ist der stimmigste Roman von John Fante. Mit feiner Ironie führt er uns durch das Beziehungschaos einer Großfamilie und das Lebensgefühl italienischer Einwanderer.

Portrait

John Fante (1909-1983), Sohn italienischer Einwanderer, ging Ende der 1920er Jahre nach Kalifornien. In Deutschland ist er als Roman- und Kurzgeschichtenautor noch immer ein Geheimtipp. In den USA wurde er erst in hohem ­Alter zu den großen West-Coast-Schriftstellern wie Mailer, ­­Fitz­gerald und Chandler gezählt. Seine Beachtung stieg, nachdem Charles Bukowski ihn zu seinem »Gott« erklärte. Seine Romane »Wait until Spring Bandini«, »Ask the Dust« und »Dago Red« blieben lange Insider-Tipps; Fante verdiente sein Geld als Drehbuchautor.
1978 verlor Fante aufgrund einer Diabetes seine Sehkraft; später mussten ihm beide Beine amputiert werden. Sein letztes Buch über seine ersten Tage in Los Angeles diktierte er seiner Ehefrau, bevor er 1983 verstarb. Posthum verlieh man ihm den PEN-Award für sein Lebenswerk.