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Stationen einer Jugend: Wenige Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs unehelich geboren, wird der Junge in ein "Militär-Knaben-Erziehungs-Institut" geschickt, dessen preußischer Militärgeist ihm tief zuwider ist. Auch die anschließende Schule verstärkt seine Außenseiter-Rolle. Erst als er die Literatur entdeckt, hat er seine Welt gefunden.
Wolfgang Koeppen, der es nie liebte, "sich auf den Markt zu geben und zu reden", liest mit altweiser Stimme sein sprachliches Meisterwerk "Jugend".
(Laufzeit: 4h 12)
1906 als uneheliches Kind in Greifswald geboren, schlug Wolfgang Koeppen sich in der Weimarer Zeit als Platzanweiser, Eisverkäufer, Schiffskoch und Dramaturgievolontär in Würzburg durch, ehe er im Berlin der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre eine Heimat fand, vor allem in jenem "Romanischen Cafe", das er später in einem seiner eindrucksvollsten Prosastücke festgehalten hat. Schon damals musste ihn sein Verleger, Bruno Cassirer, förmlich einsperren, damit er ein Werk zu Ende schrieb. Als sein Romandebüt "Eine unglückliche Liebe" 1934 erschien, lebte er bereits in Holland. 1938 kehrte er wieder nach Deutschland zurück und hielt sich mit dem Schreiben von Drehbüchern für die Ufa bis Kriegsende über Wasser. In der Nachkriegszeit blieb Koeppen ein Außenseiter, der mit seinem Werk an die Tradition der klassischen Moderne anknüpfte. Kurz vor seinem 90. Geburtstag starb Wolfgang Koeppen am 15. März 1996 in München.