Krimi Bestenliste Deutschlandfunk Kultur

Juli 2021

  • 16.07.2021

Die 10 besten Kriminalromane im Juli!

An jedem ersten Wochenende im Monat ist es wieder so weit: Ausgewiesene Literaturkenner aus dem deutschsprachigen Raum bestimmen jeweils vier ganz persönliche Favoriten aus dem Bereich der aktuellen Krimis. Aus der Gesamtbewertung errechnet Deutschlandfunk Kultur ihre aktuelle Krimibestenliste. Die Lesetipps der Krimibestenliste sind längst zu einer Instanz geworden, die Lesebegeisterten Monat für Monat einen Leitfaden bietet, der ihnen hilft, sich in der Menge der Neuerscheinungen zurechtzufinden. Die Bewertungsgrundlagen der Krimibestenliste im Überblick: Jury: 19 Literaturkritiker und Krimikenner; beteiligte Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz; zu vergebende Punkte: 7, 5, 3 oder 1; Votum für ein und denselben Titel: bis zu drei Mal; maximales Alter der Bücher ab Erstauflage: 12 Monate; kein Votum für Titel, an deren Entstehung der Juror selbst beteiligt war; Durch diese Vorgehensweise finden sich auf der Liste nicht nur Krimi Bestseller und Thriller Bestseller, sondern auch das eine oder andere bisher kaum entdeckte literarische Juwel. In die Liste aufgenommen werden grundsätzlich nur in sich geschlossene Romane, Sammelbände und Anthologien sind ausgeschlossen. Eine Unterscheidung nach Ausstattung erfolgt nicht: Sowohl Taschenbücher als auch Hardcover- oder Paperbackausgaben haben eine Chance.

 

1. Johannes Groschupf: „Berlin Heat“

Johannes Groschupf, Berlin Heat

kartoniert

Tom Lohoff ist Facilitator, eine Art Vermittler für reiche Berlin-Touristen, die hier Party machen wollen. Er kann alles besorgen oder ermöglichen: schicke Wohnungen, Zutritt zu den coolen Clubs, weibliche Begleitung, Drogen verschiedenster Art, und er kann die ausgefallensten Wünsche erfüllen. Keine Frage: Er ist der Mann für die besonderen Momente. Sein Geschäft läuft gut, eine Menge Geld kommt rein - und eine Menge Geld geht auch ständig wieder raus, denn Lohoff ist Stammkunde in einem Wettbüro in der Potsdamer Straße, hat dort Spielschulden und trifft in seiner Geldnot eine fatale Entscheidung: Er beteiligt sich an der Entführung eines stadtbekannten Politikers, der sich als Rechtsaußen für law and order einsetzt ...

zum Produkt € 14,95*

2. Friedrich Ani: „Letzte Ehre“

Friedrich Ani, Letzte Ehre

gebunden

Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party nicht nach Hause gekommen. Es gibt keine Zeugen, keine äußeren Anhaltspunkte dafür, was mit ihr passiert ist. Die Ermittlungen stecken fest. Oberkommissarin Fariza Nasri vernimmt Personen aus dem Umfeld der Vermissten, darunter auch den Freund der Mutter, Stephan Barig. In dessen Haus hat die Party stattgefunden, während er das Wochenende mit zwei Bekannten auf dem Land verbrachte. Barig gibt gewissenhaft Auskunft. Nasri hört zu, stellt Fragen - und ist sich mit einem Mal sicher, dass der Mann lügt. Doch hat er wirklich etwas mit dem Verschwinden der jungen Finja zu tun, oder verbirgt er etwas ganz Anderes? Die Suche nach einem verschwundenen Mädchen wird mehr und mehr zu einem Horrortrip durch die Abgründe männlicher Machtfantasien und die Verwüstungen, die sie hinterlassen. Fariza Nasri gerät in einen Strudel der Gewalt, der sie immer weiter mitreißt, bis sie darin zu ertrinken droht. Ein packender, schmerzhafter und düsterer Roman.

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3. Colin Niel: „Nur die Tiere“

Colin Niel, Nur die Tiere

kartoniert

DEUTSCHER KRIMIPREIS 2021. Évelyne Ducat verschwindet eines Tages spurlos, und das Städtchen im französischen Zentralmassiv rätselt. Es kursieren Gerüchte und Beobachtungen. Doch nicht alles wird der Polizei preisgegeben, denn hier in der abgeschiedenen Bergwelt hüten die Menschen ihre Geheimnisse. Die Sozialarbeiterin Alice hat ein Geheimnis mit ihrem Klienten Joseph, dem einsamen Schafzüchter. Und der verhält sich nach dem Verschwinden der Frau merkwürdig. Und in welcher Beziehung stand die Verschwundene zu der jungen Maribé, die eines Tages im Städtchen auftauchte und alle Blicke auf sich zog? Mit jedem Kapitel erhält eine andere Person das Wort, und ein neues Geheimnis, ein neuer Verdacht taucht auf, bis sich das Puzzle um Évelyne Ducats Verschwinden zusammenfügt. Colin Niels preisgekrönter Roman noir ist mehr als ein raffiniert konstruierter Krimi: Er gibt ebenso fesselnd Einblick in prekäre soziale Milieus und erzählt von der verzweifelten Suche nach Liebe. Der Roman wurde von Dominik Moll fürs Kino verfilmt ("Die Verschwundene").

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4. Alexis Schaitkin: „Saint X“

5. Anne Goldmann: „Alle kleinen Tiere“

6. Viet Thanh Nguyen: „Die Idealisten“

7. Kate Atkinson: „Weiter Himmel“

8. David Peace: „Tokio, neue Stadt“

David Peace, Tokio, neue Stadt

gebunden

Tokio, 5. Juli 1949. Sadanori Shimoyama, Präsident der Nationalen Japanischen Eisenbahngesellschaft, verschwindet spurlos - einen Tag nachdem er die Entlassung von 30.000 Angestellten verkünden musste. Die amerikanischen Besatzer führen in dem kriegsversehrten, gedemütigten Land umfassende Reformen durch, ohne Rücksicht auf Verluste. Auf den Straßen herrschen Gewalt und Chaos, die Kommunisten gewinnen an Einfluss, was die Amerikaner mit allen Mitteln verhindern wollen. Detective Harry Sweeney aus der Abteilung für öffentliche Sicherheit leitet die Vermisstensuche, auf direkten Befehl von General MacArthurs Hauptquartier. Doch dann wird der verstümmelte Leichnam Shimoyamas gefunden. Der Präsident der Nationalen Eisenbahngesellschaft wurde von einem Zug überrollt. Hat er Selbstmord begangen, aus Verzweiflung darüber, Abertausend Menschen ins Elend zu stürzen? Oder waren die Kommunisten für seinen Tod verantwortlich? Der Krieg ist vorbei, aber die dunklen Schatten der Vergangenheit werden immer länger ...

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9. John Mair: „Es gibt keine Wiederkehr“

John Mair, Es gibt keine Wiederkehr

kartoniert

Im Affekt und halb aus Versehen tötet der britische Boulevardjournalist Desmond Thane seine Geliebte - ohne freilich zu ahnen, dass sie für eine internationale Geheimorganisation tätig war. Deren Agenten und Profikiller fürchten einen politischen Anschlag auf ihre Verschwörung und ermitteln auf eigene Faust; so wird der Mörder plötzlich zum Gejagten. Mit Somerset Maugham, Eric Ambler und Graham Green zog in den 1930er-Jahren ein neuer Realismus in den britischen Spionageroman ein - ein Genre, das William Le Queux, Rudyard Kipling, Erskine Childers und insbesondere John Buchan geprägt hatten. Mair kannte die Tradition, und er gestaltete Desmond Thane bewusst als Gegenentwurf zur Konvention: als vielschichtige Identifikationsfi gur, mit der das Publikum mitfiebert; als einen philosophisch und literarisch gebildeten Mann, der dennoch eitel ist und verlogen, egozentrisch, zynisch und ein gefühlskalter Mörder. Thane ist der erste Antiheld des Genres - und John Mairs Roman immer noch, in den Worten von Martin Compart, "eines der bestgehüteten Geheimnisse der Thriller-Literatur".

zum Produkt € 18,00*

10. Beth Ann Fennelly/Tom Franklin: „Das Meer von Mississippi“