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Drei große Berichte mit Visionen einer neuen globalen Zivilisation entstanden in den 1980er-Jahren unter der Leitung von Olof Palme, Willy Brandt und Gro Harlem Brundtland. Michail Gorbatschows 'Neues Denken' war die sowjetische Antwort. Bis heute wirken sie nach über das Pariser Klimaabkommen, die Globale Nachhaltigkeitsagenda der UNO oder chinesische Vorschläge zu einer Politik der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit.
Die Gegentendenzen aber waren nach 1990 immer wieder stärker. Neue Kriege, ein entfesselter neoliberaler Finanzmarkt-Kapitalismus und eine Politik des Wachstums, die vor allem den ohnehin Privilegierten nützt, beherrschen die Agenda. Die neue Rechte hat mit Trump in den USA die Regierung übernommen und ist in Europa im Vormarsch.
Wir leben in der Zeit der Monster. Warum bringen Imperien so viel Zerstörungskraft gegen ihre Konkurrenten auf, statt in die eigene Entwicklung zu investieren? In einer solchen Zeit müssen nüchterne Frage nach den Ursachen dieser Entwicklung gestellt werden. Hoffnung, die sich nicht über die Möglichkeiten und Gründe des Scheiterns belehrt, kann eine Falle sein, die im Wege liegt, schrieb Volker Braun in seinem Gedicht 'Eigentum' von 1990. Die Autorinnen und Autoren - Mitglieder der Gruppe mit dem programmatischen Namen 'Neubeginn' - fragen, welche Rolle in dieser Situation der Hoffnung zukommt?
Hoffnung gilt seit der Antike als Halt des Lebens. Wer ohne Hoffnung ist, muss nicht aufgegeben haben, sondern erkennt die Notwendigkeit des Eingreifens dringlicher. Die Mitglieder der Gruppe 'Neubeginn' suchen in der Tradition von Antje Vollmer nach Ursachen für das heutige Dilemma, setzen auf kollektiven Widerstand durch Aufklärung und auf die Chance einer neuen emanzipatorischen Erzählung.
Alexander Rahr ist Osteuropa-Historiker, Politologe, Publizist und einer der führenden deutschen Russlandexperten.