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Die Forschungsarbeit untersucht die subjektive Bedeutung von familiengerichtlichen Anhörungen nach elterlicher Trennung und Scheidung. Wie erleben betroffene Kinder dieses Beteiligungsformat? Welche Bedingungen und Herausforderungen bestehen aus der Sicht dieser Kinder für ihr Sprechen vor Gericht? Welche Handlungsspielräume gibt es in den familiengerichtlichen Verfahren? Zur theoretischen Einbettung wurden in der ungleichheitsinformierten Arbeit theoretische Bezüge zu Agency, Generationaler Ordnung und Partizipation verschränkt. Zur empirischen Beantwortung der Fragen wurden zehn leitfadengestützte Interviews mit familiengerichtserfahrenen Kindern und Jugendlichen (9-16 Jahre) erhoben. Die Auswertung erfolgte mit neueren qualitativen Methoden wie Integrativen Basisverfahren und Agency-Analyse. Die vorliegende Studie ist eine der wenigen, welche auf mit Kindern direkt erhobenen Daten basiert. Die Ergebnisse zeigen, wie die Akteur*innen die Anhörungen, ihre Handlungsmächtigkeit sowie ihr Partizipationshandeln als relational erleben: Konstitutiv gebunden an die familiären Beziehungen und konstitutiv gebunden an die Beziehungen zu den als justiznah-assoziierten Fachkräften. Insgesamt lässt sich eine Skala subjektiver Handlungsmächtigkeit rekonstruieren, welche von subjektiv erlebter Partizipation bis hin zu widerfahrener Ausgrenzung und (epistemischer) Gewalt reicht.
Die Autorin
Annemarie Graf-van Kesteren ist Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Reutlingen.
Annemarie Graf-van Kesteren ist Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Reutlingen.