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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Platons Sophistes, Sprache: Deutsch, Abstract: Das mitunter einer Rivalität ähnelnde Verhältnis zwischen Philosophie und Rhetorik ist Gegenstand
der Dialoge Gorgias und Phaidros. Im Gorgias wird das Verhältnis der beiden Schulen nicht von
Beginn an systematisch erörtert, sondern als Streitgespräch zwischen Platons Sokrates und den
Rhetoren Gorgias, Polos und Kallikles regelrecht ausgefochten. Die Besonderheit des Gorgias-
Dialoges ist also, dass das Verhältnis zwischen Philosophie und Rhetorik auf zwei Ebenen
behandelt wird; zum Einen auf einer theoretischen Ebene, in der Definitionen erarbeitet und
Schlüsse gezogen werden, zum Anderen auf einer praktischen Ebene, in der die Anwälte der
Rhetorik mit einem Philosophen streiten. Als Sieger der Auseinandersetzung geht die Philosophie
hervor: Keiner der Rhetoren kann der dialektischen Einsicht des Sokrates das Wasser reichen. Zum
Ende des Gorgias haben sowohl Polos als auch Gorgias und Kallikles keine andere Wahl, als sich
geschlagen aus dem Gespräch zurückzuziehen.
Im Phaidros wird ebenso wie im Gorgias als zentrales Thema
das Verhältnis zwischen Philosophie und Rhetorik behandelt, allerdings nicht im Sinne einer
kämpfenden Auseinandersetzung der beiden Richtungen, sondern vielmehr im Sinne einer
grundlegenden Positionsbestimmung.
Die Notwendigkeit dieser Positionsbestimmung besteht in der Tatsache, dass Philosophie sich in
ihrem Selbstverständnis zwar von der Rhetorik abgrenzen will, allerdings auch nicht vollkommen
ohne sie auskommt und deswegen den notwendigen Anteil der Rhetorik an ihr selbst eingrenzen
muss.
Ziel dieser Arbeit ist es, darzustellen, wie das Verhältnis zwischen Philosophie und Rhetorik in den
Dialogen Gorgias und Phaidros aufgebaut und dargestellt wird.