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Der Krieg hat keine Macht mehr über uns, Gott sei Dank. Doch er scheidet noch immer die Geister: Er ist der moralische Ernstfall für Staaten, auch für demokratische. Selbst wer sich sonst für Politik kaum interessiert, hier fühlt er sich aufgerufen, Partei zu ergreifen. Aber wie und nach welchen Kriterien? Darüber ist viel Verwirrung entstanden, zuletzt beim Libyen-Krieg, an dem Deutschland nicht teilgenommen hat. Und wir merken: Auch Kriege, die man nicht führt, können einen verändern.
Dieses Buch zieht eine Bilanz nach zwei Kriegen im Irak, zweien auf dem Balkan, einem in Afghanistan und einem in Nordafrika. Es unterscheidet zwischen richtigen und falschen Kriegen und liefert Kriterien dafür, wie Deutschland sich künftig verhalten soll.
Es ist darin anders als andere Bücher über dieses Thema. Denn weil Krieg immer eine Einladung zum Machismo ist, geben sich Bücher über ihn oft allwissend, zweifelsfrei, unerschütterlich: Gedankengänge als Waffengänge. Dabei hängt die Einstellung zum Krieg nicht zuerst von Theorien ab, sondern von Biographien und Begegnungen. Darum lebt dieses Buch, außer von den Erfahrungen des Autors, namentlich von der lebendigen und alltäglichen Auseinandersetzung mit einem Mann, der mehr vom Krieg und von der Geschichte weiß als die meisten anderen - mit Helmut Schmidt.
Bernd Ulrich ist stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Politik-Ressorts der Zeit. Geboren 1960 in Essen, war er Kriegsdienstverweigerer und Aktivist in der Friedensbewegung der achtziger Jahre. Von 1988 bis 1990 arbeitete er als Büroleiter für den Fraktionsvorstand der Grünen, bis sie aus dem Bundestag flogen. Danach hat er seine Arbeitslosigkeit für einige Baby-Jahre genutzt, seit 1993 ist er Journalist. 1997 schrieb er das Buch "Deutsch, aber glücklich", 2003 zusammen mit Matthias Geis eine Biografie über Joschka Fischer mit dem Titel "Der Unvollendete", beides im Alexander Fest Verlag.