Ausser man tut es

Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Darum geht's - zumindest teilweise - in «Ausser man tut es», der Autobiografie der Schweizerin Bianca Ritter. Der rote Faden im Buch ist die Transgenderthematik. Aber nicht nur. Im Zug des Lebens der Autorin nehmen auf über 400 Seiten unterschiedlichste Protagonistinnen und Protagonisten Platz. Menschen, die eine gewisse Zeit oder sogar ein Leben lang eine Frau begleiten, deren Lebensentwurf einst als Mann gedacht war. «Ausser man tut es» ist von Schicksalsschlägen geprägt. Tod, Schuld und Sühne sind zentrale Themen. Aber auch die Musik, das grösste Steckenpferd der Autorin, zieht sich geschmeidig durch das Buch und offenbart ein un-glaubliches Wissen über Subkulturen. Es fasziniert und elektrisiert. Tauchen Sie ein in eine spannende, dunkelbunte Welt mit diesem Buch, das einfach anders ist.

Bianca Ritter wurde das (Be-)Schreiben, das wohldosierte, treffende Auswählen und Aneinanderreihen von Worten in die Wiege gelegt. «Ich jongliere lieber mit Buchstaben als mit Zahlen», sagt sie gerne über sich. Als sie 1992 in die Printmedienbranche rutschte, schien sie zunächst am beruflichen Ziel angelangt. Doch das Leben hatte noch ganz andere Pläne mit ihr. Nicht selten bilden sich in ihrem Kopf Worte, ganze Sätze, halbe Kapitel, bevor sie sich an ihren Computer setzt, um diesen Gedanken erfrischend und zielstrebig freien Lauf zu lassen. «Ausser man tut es» ist beides, das Lebensmotto einer starken Frau und Titel dieses Buches. Dunkelbunt ist ihre musikalische Welt. Verwunschene Friedhöfe und Burgen sowie «Lost Places» ziehen sie magisch an. Dies ist ein Buch, das nur eine wahre Musikliebhaberin und Musikkennerin schreiben kann. Bianca Ritter kam als Mann zur Welt, ist gebürtige Zürcherin und lebt heute mit ihrer Partnerin im Kanton Aargau in der Schweiz.