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Aus der Beschäftigung mit Hugo von Hofmannsthals "Elektra" entstand die Fragestellung nach dem Ursprung der Pathologisierung weiblicher Rachehandlungen in ihrer dramatischen Umsetzung auf der Bühne des Sprechtheaters. Bereits im antiken griechischen Mythos wird männliche Rache näher an den Rechtsbegriff im Sinne von gesellschaftlicher Legitimation gerückt, wohingegen weibliche Rache als Symbol für ein Vergeltungsprinzip aus vorstaatlicher, bzw. "vorzivilisierter" Zeit in die Dramen übernommen wird. Anhand des Atridenmythos und seiner Dramatisierungen lässt sich daher eine interessante Entwicklung weiblicher Rächerinnen beobachten; während sich Aischylos noch ganz klar an die Trennung von "männlich/autorisiert" und "weiblich/unautorisiert" definiertem Handeln unterscheidet, wird weibliche Rache sowohl bei Euripides als auch bei Sophokles in zunehmendem Maße auf individualpsychologische Ebene gehoben. Damit ist der Grundstein für die Pathologisierung weiblicher Rache auf der Sprechtheaterbühne über fast 2000 Jahre Theatergeschichte gelegt.
Geb. 1977 in St. Pölten, Niederösterreich, Studium an der Universität Wien, Theater-, Film-, und Medienwissenschaften.