Daniel Füger

Evidenz im wissenschaftlichen Ethos

Normative Voraussetzungen und Konsequenzen von Evidenz-Praktiken.
kartoniert , 330 Seiten
ISBN 3958324142
EAN 9783958324145
Veröffentlicht August 2025
Verlag/Hersteller Velbrueck GmbH
44,90 inkl. MwSt.
Lieferbar innerhalb von 3 Wochen (Versand mit Deutscher Post/DHL)
Teilen
Beschreibung

Wissenschaftliche Evidenz verweist auf ein überzeugendes, verlässliches und methodisch abgesichertes Wissen, auf dessen Grundlage wissenschaftliche, aber auch außerwissenschaftliche Überzeugungen, Entscheidungen und Handlungen gerechtfertigt werden können. Das Buch zeigt, dass Evidenz diese legitimatorischen Funktionen erfüllen kann, insofern sie ein fester, wenn auch ein semantisch und historisch variabler Bestandteil der epistemischen, sozialen und normativen Aushandlungsprozesse - des wissenschaftlichen Ethos - ist.
Evidenz wird in wissenschaftlichen Zusammenhängen unter anderem herangezogen, um wissenschaftliche Hypothesen oder Theorien zu legitimieren, ihre Bedeutung und ihre Funktionen innerhalb des modernen Wissenschaftsverständnis sind jedoch ambivalent und umstritten. Daher nimmt das Buch auch die historische Genese von Evidenz in den Blick, insbesondere in der Etablierung (vor-)moderner Wissenschaftspraktiken in der Chemie im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts. Unter Berücksichtigung einer feministischen Wissenschaftsphilosophie wird daraus auch für die heutige Verwendung von Evidenz ersichtlich, dass sie nicht nur auf epistemischen Verfahren beruht, sondern eng an moralische, soziale, politische, ökonomische, religiöse und philosophische Praktiken gekoppelt ist.
Daniel Füger folgert, dass die legitimierende Kraft von Evidenz nicht nur aus ihren epistemischen Funktionen erklärt werden kann, sondern auf die Interaktion gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Akteur:innen angewiesen ist: Evidenz ist gerade kein wertneutraler Begriff, sondern vermittelt unterschiedliche Wertvorstellungen, Bedürfnisse oder Praktiken, welche sowohl die Inhalte des normativen Settings Wissenschaft setzen als auch eine Basis bilden, unter der Evidenz als solche anerkannt werden kann. Eine - nach den Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie - wissenschaftsphilosophisch wie gesellschaftlich höchst relevante Studie.

Portrait

Daniel Füger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Praktische Philosophie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Neben der Schnittstelle Wissenschaftsphilosophie und Praktische/Politische Philosophie interessiert er sich für Geschichtsphilosophie und den Deutschen Idealismus.

Das könnte Sie auch interessieren

Julian Baggini
Wie die Welt denkt
Gebund. Ausgabe
Sofort lieferbar
34,00
Byung-Chul Han
Sprechen über Gott
Taschenbuch
Sofort lieferbar
14,00
Ajahn Brahm
Die Kuh, die weinte
Gebund. Ausgabe
Sofort lieferbar
18,00
Karl Marx
Das Kapital
Gebund. Ausgabe
Sofort lieferbar
7,95
Albert Camus
Der Mythos des Sisyphos
Taschenbuch
Sofort lieferbar
14,00
Wolfram Eilenberger
Geister der Gegenwart
Gebund. Ausgabe
Sofort lieferbar
28,00
Jonathan Lear
Radikale Hoffnung
Taschenbuch
Lieferbar innerhalb von 1-2 Wochen
18,00
Wilhelm Schmid
Die Suche nach Zusammenhalt
Gebund. Ausgabe
Sofort lieferbar
26,00
Byung-Chul Han
Der Geist der Hoffnung
Gebund. Ausgabe
Sofort lieferbar
22,99
Friedrich Nietzsche
Jenseits von Gut und Böse
Gebund. Ausgabe
Sofort lieferbar
4,95