Dominique Manotti

Letzte Schicht

Originaltitel: Lorraine Connection. 'Ariadne'. 'Ariadne Krimi'.
kartoniert , 252 Seiten
ISBN 3867541884
EAN 9783867541886
Veröffentlicht April 2010
Verlag/Hersteller Argument- Verlag GmbH
Übersetzer Übersetzt von Andrea Stephani
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Portrait

Dominique Manotti, mit bürgerlichem Namen Marie-Noëlle Thibault, wurde am 24. Dezember 1942 in Paris geboren. Erst mit 50 Jahren begann sie Romane zu schreiben.
Sie studierte von 1960-66 an der Sorbonne Geschichtswissenschaften, unterrichtete danach in einem Gymnasium und wurde 1969 Assistentin für neuzeitliche Wirtschaftsgeschichte im neu gegründeten Centre expérimental de Vincennes. Ihr Spezialgebiet war das 19. Jahrhundert, die Entstehung der Eisenbahn und das französische Unternehmertum dieser Zeit. Als Konsequenz ihres politischen Engagements war Manotti von 1976-83 als Gewerkschafterin in der CFDT aktiv und leitete deren Pariser Sektion für mehrere Jahre als Generalsekretärin. Zu Beginn der 80er Jahre beteiligte sie sich an der erfolgreichen Auseinandersetzung der türkischen Sans-Papiers im Textilviertel Sentier. Ab 1994 war sie als Maître de conférences an der Universität Paris VIII in Saint-Denis tätig.
Manotti ist Historikerin und seit dem Algerienkrieg politisch engagiert. In den 1980er Jahren verschob sie aus Desillusionierung über die Politik der Mitterrand-Regierung ihr politisches Engagement in die Literatur. Romane zu schreiben ist für Dominique Manotti nur ein Wechsel des Standbeins, ihre politischen Überzeugungen fließen in ihre Romans noirs ein. Sie begreift sich als Rätekommunistin in der Tradition von Gramsci und Rosa Luxemburg. Wie viele andere Autoren des Roman noir verließ sie im Zuge der Mairevolte von 1968 die kommunistische Partei.
Dominique Manottis kriminalliterarische Bezugspunkte sind nach eigener Aussage der amerikanische Schriftsteller James Ellroy, die neuzeitliche Wirtschaftsgeschichte und die 68er-Bewegung. Diese eigenwillige Kombination erklärt vielleicht ihren einzigartigen Stil mit seiner Mischung aus sachlich-journalistischer Dichte, schlaglichtartig verknappter subjektiver Form und fast schon romantischer literarischer Eleganz.

Pressestimmen

"Dass die Geschäftswelt den Rahmen für einen Krimi bildet, kommt recht oft vor. Viel seltener ist es, dass die Arbeitswelt als Inspirationsquelle dient, obwohl die beiden Universen zusammenhängen. Manotti gelingt es meisterhaft, diese Verbindung sichtbar zu machen. Ihr Plot nimmt seinen Ausgang am Fließband und erstreckt sich bis ins Milieu der Hochfinanz. Der Roman erzählt die wahre Geschichte des Kampfs zwischen Alcatel und Matra-Daewoo um den Kauf von Thomson. Dazu liefert er eine Momentaufnahme von verblüffender Wahrhaftigkeit, als hätte das Genre für die Autorin seinen Platz zwischen Zeitgeschichte und Investigationsjournalismus. Nie beeinträchtigt die dokumentarische Präzision das literarische Niveau. Alle Figuren wirken vollkommen glaubhaft, von den Fabrikarbeiterinnen bis zu den Elitebetriebswirten, die mit der Privatisierung von Thomson befasst sind. Und alle Zutaten des Kriminalromans sind da, so fesselnd, wie sie sein müssen. Letzte Schicht liest sich wie der wahre Roman der Wirtschaftswelt, in der wir leben."
Le Monde
"Mit der Strenge der Historikerin nutzt Dominique Manotti die Versatzstücke einer bekannten Affäre für einen prallen Roman. Sie verehrt James Ellroy und schreibt auch wie er: markig, ausdrucksstark, bilderreich. Brillant ihre Darstellung starker Gefühle - Verliebtheit, soziale Revolte, Machtgier -, gnadenlos ihre Chronik der Entgleisungen unserer Gesellschaft. Letzte Schicht liest sich als grandioser Krimi, aber seine Bedeutung geht weit über das Genre hinaus."
Marie Claire
"Man stürzt sich regelrecht mit Wonne in diesen grausamen, gnadenlosen Krimikosmos."
Elle
"Vergewaltigung, Strangulierung, Erpressung, Explosionen: Manotti drängt das alles in wenige klinische Zeilen, die an Haneke (Caché, Das weiße Band) denken lassen. Und die Verschwörertreffen der oberen Führungskräfte machen dem White-Collar-Thriller der Anglo-Tradition (Grisham) alle Ehre."
Libération
"Nicht nur kennt Dominique Manotti die Aktenlage bis ins kleinste Detail, sie ist auch Meisterin darin, die weißen Flecken zu füllen, die Lücken zu schließen, die Fährten zu erhellen, die von Behörden und Justiz übersehen oder bewusst ignoriert wurden. Wie Hammet mit 'Rote Ernte' oder Daeninckx mit 'Karteileichen' steht sie in der besten kriminalliterarischen Tradition. Ein Roman, der sich aus dem echten Leben speist, den Finger auf die eitrigen Wunden legt, grelles Licht auf die Schattenseiten und Übel einer Gesellschaft wirft, die die einfachen Leute dem Profit der Mächtigen opfert."
L'Humanité
"'Letzte Schicht' geht unter die Haut - so unwiderstehlich wie selten, so sexy wie nie."
Tribune (England)
"Die Hauptfigur - zum ersten Mal gibt es bei Manotti eine positive Heldin - heißt Rolande Lepetit, eine hervorragende Arbeiterin mittleren Alters, die ihren Sohn und dazu ihre alkoholabhängige Mutter allein durchbringen muss. Rolande ist schön, selbstbewusst, stark, intelligent und vom Leben enttäuscht: eine Mischung aus Simone Signoret in 'Goldhelm' und 'Jackie Brown' von Tarantino."
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