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Franz von Sickingen - "letzter Ritter", strategischer Fehdeführer und Schlüsselfigur am Vorabend der Reformation in der Pfalz und Rheinhessen. Während seine Person eingehend erforscht ist, blieb die maßgebliche Bedeutung seiner Verbindung zum Adelsgeschlecht von Flersheim für seine politische wie militärische Laufbahn oft unberücksichtigt. Diese Untersuchung rückt die Herren von Flersheim ins Zentrum und analysiert die tiefgreifenden freundschaftlichen Verflechtungen, die aus Sickingens Heirat mit Hedwig von Flersheim erwuchsen.
Das Werk beleuchtet die Relevanz dieses dynastischen Bündnisses, das Sickingen den Zugriff auf
ein weitgespanntes Netzwerk ermöglichte. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Hedwigs Bruder zu,
dem Speyerer Bischof Philipp von Flersheim. Er war nicht nur Verfasser der bisher wenig beachteten Familienchronik der Flersheimer, sondern agierte auch als strategischer Wahrer des Sicking'schen Erbes nach Franz' Tod.
Kern dieses Buches bildet die kritische Analyse der Flersheimer Chronik. Dargelegt wird, wie dieses Zeugnis des Familiengedächtnisses gezielt eingesetzt wurde, um das Bild Sickingens für die Nachwelt zu formen und die Ehre eines ganzen Geschlechtes zu sichern.
Mit dem vorliegenden Werk wird nicht nur eine Neubewertung der komplexen Beziehung zweier einflussreicher Adelsgeschlechter geboten. Es leistet ebenso einen Beitrag zum Verständnis adeliger Handlungsstrategien, der Funktionsweise von Verwandtschaftsnetzwerken und der Konstruktion von Geschichtsbildern am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit.
Elena Vivien Scharnewski ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im von der DFG geförderten Forschungsprojekt "Regesta Civitatum Imperialium. Regesten als Grundlage der Erforschung der kleinen und mittleren südwestdeutschen Reichsstädte im Spätmittelalter (bis 1521)". In ihrem Promotionsprojekt erforscht sie die Rolle von südwestdeutschen Klein- und Mittelstädten als Kommunikationszentren im späten Mittelalter. Spezialisiert hat sich die interdisziplinär arbeitende Historikerin auf die Epochen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Besonders interessieren sie sozial-, kultur- und gendergeschichtliche Fragestellungen, Adels- und Gewaltforschung, die Bedeutung von (symbolischer) Kommunikation für die Gesellschaft dieser Zeit sowie der Einsatz von digitalen Methoden in den Geisteswissenschaften. Privat engagiert sie sich im Leitungsgremium der Evangelischen Jugend der Pfalz für die Interessen und die Teilhabe junger Menschen. Als Studienabsolventin in erster Generation ist ihr Herzensthema vor allem die Auseinandersetzung mit und der Abbau von diskriminierenden Strukturen in Politik, Kirche und Gesellschaft.