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Treffend, bissig, unerbittlich - Erich Weinerts Satiren als Spiegel einer absurden Zeit
Ob in parodistischen Romanfortsetzungen, grotesken Bühnenstücken oder spitzen Glossen - Erich Weinert seziert mit scharfer Feder die politische und gesellschaftliche Wirklichkeit der Weimarer Republik und der frühen NS-Zeit. In diesen Texten funkelt nicht nur Witz, sondern auch Zorn, Mut und literarische Meisterschaft. Die Figuren heißen Porngrappel, Tabeshausen oder Kniep - Karikaturen eines entfesselten Bürgertums, verlogener Autoritäten und alltäglicher Feigheit.
Ein schillerndes Kabinett an Textformen - von der Operettenparodie über groteske Kriminalerzählungen bis zur politischen Glosse - das Leserinnen und Leser mit sprachlicher Brillanz, politischer Schärfe und tiefgründigem Humor fesselt - und manches haarscharf in die Gegenwart passt.
Erich Weinert (1890-1953) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und politischer Lyriker. Geboren in Magdeburg, wurde er früh durch seinen sozialdemokratisch gesinnten Vater geprägt. Nach einer Ausbildung als Zeichenlehrer diente er im Ersten Weltkrieg und wandte sich danach künstlerischen und politischen Themen zu.
In den 1920er-Jahren machte er sich mit beißend satirischen Gedichten und Kabaretttexten einen Namen. Er war eng mit der kommunistischen Bewegung verbunden, trat 1929 der KPD bei und schrieb für die Rote Fahne. Seine Zusammenarbeit mit Hanns Eisler und Ernst Busch brachte Lieder hervor, die bis heute bekannt sind, etwa Der heimliche Aufmarsch.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging Weinert ins Exil, zunächst nach Paris, dann in die Sowjetunion. Er schloss sich den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg an und war später in Moskau als antifaschistischer Propagandist tätig. 1943 wurde er Präsident des Nationalkomitees Freies Deutschland.
Nach dem Krieg kehrte er schwer erkrankt nach Ost-Berlin zurück und engagierte sich für den kulturellen Wiederaufbau. Neben seinen eigenen Werken veröffentlichte er Übertragungen ukrainischer Dichter wie Schewtschenko und Franko. Er starb 1953 und wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin beigesetzt.