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Durch den Fall der Mauer und den Untergang des Ostblocks geriet die außerparlamentarische Linke in eine der größten Krisen ihrer Geschichte. Das betraf auch Strömungen und Fraktionen, die dem 'real existierenden Sozialismus' stets kritisch bis feindselig gegenübergestanden hatten. Bis weit ins sozialdemokratische Lager hinein waren Orientierungsschwierigkeiten zu beobachten.
Von dieser Krise hat sich die Linke auch heute, mehr als ein Vierteljahrhundert später, noch nicht erholt. Dafür spricht nicht nur ihr anhaltender organisatorischer Niedergang, sondern auch die programmatische Konfusion, von der viele ihrer Debatten geprägt sind. Wer etwas über die Ursachen dieser Krise erfahren will, muss sich sowohl mit dem Kalten Krieg als auch mit dem Nachleben der Begriffe Revolution, Antifaschismus und Antiimperialismus auseinandersetzen. Über diesen Umweg können zugleich andere Entwicklungen der Gegenwart besser verstanden werden: von der Debatte über den Postkolonialismus bis zur linken Äquidistanz im Ukrainekrieg.
Jan Gerber ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er ist Leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow, wo er dem Forschungsressort Politik vorsteht. Zuletzt erschien 'Karl Marx in Paris. Die Entdeckung des Kommunismus' im Piper-Verlag (2018). Jan Gerber lebt in Halle.