Ingo Elbe

Marx im Westen

Die neue Marx-Lektüre in der Bundesrepublik seit 1965. 'Politische Ideen'. 2. , korr. Aufl. HC runder Rücken kaschiert.
gebunden , 644 Seiten
ISBN 3050049200
EAN 9783050049205
Veröffentlicht März 2010
Verlag/Hersteller De Gruyter Akademie Forschung
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Beschreibung

Über Jahrzehnte beanspruchten die komplementären Diskurse des östlichen partei-, später staatsoffiziellen Marxismus sowie des westlichen Antikommunismus die nahezu uneingeschränkte Definitionsmacht über das, was gemeinhin als ‚Marxsche Theorie' oder ‚wissenschaftlicher Sozialismus' galt. Dagegen machte sich ab Mitte der 1960er Jahre eine neue Lektüre-Bewegung vor allem in der Bundesrepublik daran, die originellen wissenschaftlichen Gehalte des Marxschen Denkens zu entdecken. Der Rezeptionsschutt der vorangegangenen 100 Jahre sollte weggeräumt werden, um für die Rekonstruktion einer kritischen Gesellschaftstheorie mit einem innovativen Methoden- und Gegenstandsverständnis Platz zu schaffen. Das Buch vergegenwärtigt die Quellen, Geschichte und Resultate dieses neuen Diskussionskontexts. Drei Stränge der Debatte werden näher beleuchtet: die methodologische und werttheoretische Grundlagenforschung, die Staatsableitung sowie die Untersuchung der revolutionstheoretischen Implikationen der Kritik der politischen Ökonomie. Dabei wird gezeigt, dass in einem noch keineswegs abgeschlossenen Forschungsprozess die Umrisse einer bei Marx angelegten Theorie erkennbar werden, die wichtige Impulse zum Verständnis der modernen Reichtums- und Herrschaftsformen geben kann und in vielem geradezu das Gegenteil von dem zeigt, was man von Marx in marxistischen wie nicht-marxistischen Kreisen zu wissen glaubte.

Pressestimmen

"'Marx im Westen' ist keine konstellationsanalytische fundierte Geschichte der Marxrezeption in der Bundesrepublik. Aber die Studie bietet doch mit ihren theoriegeschichtlichen Rückverweisen und ihrer Kritik am 'Traditionsmarxismus' wie am Westlichen Marxismus' mehr als die Spezialgeschichte eines Denkstils. Die Studie entfaltet auch keine neue Gesamtinterpretation des Marxschen Werks. Sie bilanziert aber mikrophilologisch genau [...] die Debatten und Interpretationen der neuen Marx-Lektüre."
Georg Bollenbeck in: Widersprüche
"Elbe manages to summarize the elaborate debates in an illuminative work with a quality of a reference book, giving strong impulses for further research on the social theory of forms in its different aspects indispensable for the critical theory of the modern society."
Devi Dumbadze in: Matsne
"[...] die Studie bietet [...] mit ihren theoriegeschichtlichen Rückverweisen und ihrer Kritik am 'Traditionsmarxismus' wie am 'Westlichen Marxismus' mehr als die Spezialgeschichte eines Denkstils. [...] Sie bilanziert [...] mikrophilologisch genau auf drei Themenfeldern die Debatten und Interpretationen der neuen Marx-Lektüre."
Georg Bollenbeck in: Widersprüche, (2011)
"'Marx im Westen' [bleibt] ein unverzichtbares Buch."
Andreas Lotz in: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegungen, III /2010
"In der Strenge der begrifflichen Arbeit und dem souveränen Zugriff auf das überreiche Material zählt dieses herausragende Werk zu den unerwarteten Lichtblicken, die der Marxforschung wieder Ansehen und Geltung verschaffen können."
Sabine Doyé in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau, 32 (2009) 1
"Ingo Elbe hat mit seiner theoriegeschichtlichen Studie zur sog. neuen Marx-Lektüre eine fulminante Fleißarbeit vorgelegt. Ihr elementares Verdienst besteht darin, den Stand der Rekonstruktion des wissenschaftlichen Kerngehalts der kritischen Theorie von Marx umfassend in seiner theoriegeschichtlichen Genesis darzustellen."
Hendrik Wallat in: Hintergrund - Zeitschrift für kritische Gesellschaftstheorie und Politik, III-2009
"[Es gelingt] Elbe in seiner sowohl detailreichen wie klar gegliederten Arbeit an die Zerstörung vieler gängiger Klischees zu erinnern. [...] eine qualifizierte Marx-Lektüre [darf] hinter den von ihm beschriebenen Diskussionsstand nicht zurückfallen."
Alexander von Pechmann in: Widerspruch, Nr. 49 (2009)
"Ingo Elbe hat mit 'Marx im Westen' einen Text vorgelegt, der [...] das Zeug zum Standard- und Nachschlagewerk zu den Debatten marxistischer Theoretiker im Westdeutschland der 1960er und 70er hat."
Dirk Burczyk in: Z. - Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 78, Juni 2009
"Der Autor rekonstruiert mit viel Sympathie die seit Mitte der 60er-Jahre entstehende neue Marxlektüre in der Bundesrepublik, die seiner Ansicht nach neben der traditionellen Interpretation (sozialistische Klassiker) einerseits und dem westlichen Marxismus (Frankfurter Schule) andererseits zur wichtigsten Deutung der Marxschen Schriften gehört."
FS in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, 20. Januar 2009
"Nach der Lektüre [...] ist man [...] um einiges klüger."
Philipp Lenhard in: philtrat, Dezember/ Januar 2008
"Wer bereit ist, etwas Mühe zu investieren [...] wird viel lernen. [...] Es gilt Marx endlich wieder als Wissenschaftler ernst zu nehmen. Das ist der grosse Verdienst von Elbes Arbeit."
Ingo Stützle in: WOZ Die Wochenzeitung, 18. Dezember 2008
Elbes Arbeit "liefert einen anregenden Blick auf die neue Marx-Lektüre in der Bundesrepublik seit 1965."
Gerhard Hanloser in: Neues Deutschland, 21. November 2008