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Duns Scotus' "Quaestionen zur Metaphysik des Aristoteles" stellen einen epochemachenden Wendepunkt in der Philosophiegeschichte dar: Kreiste bis ins 13. Jahrhundert die Diskussion vor allem darum, ob die von Aristoteles anvisierte Fundamentalphilosophie letztlich von Gott oder aber von den Substanzen allgemein handelt, so stellt Scotus die kritische Frage nach den Begriffen, die aller konkreten Erkenntnis vorausliegen und sie übersteigen. Damit wird Metaphysik zur Transzendentalwissenschaft - ein Projekt, das noch Kants "Kritik der reinen Vernunft" beeinflusst. Die Bücher II-VI fragen nach den Erkenntnisbedingungen der ersten Prinzipien und danach, ob "seiend" ein univoker Begriff ist. Auf dieser Grundlage leitet Scotus den radikalen Umschwung des metaphysischen Denkens ein.
Johannes Duns Scotus (1265/66-1308) zählt zu den bedeutendsten Denkern des lateinischen Mittelalters. Der gebürtige Schotte lehrte an den Universitäten Oxford und Paris sowie am Studienhaus der Franziskaner in Köln. Kritisch gegenüber unreflektierter Autoritätsgläubigkeit entwickelt er in ständiger Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Positionen (u.a. Thomas von Aquin) ein neues Konzept von Philosophie als Transzendentalwissenschaft.