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"Die Jünger Jesu" sind eine Jugendbande, die im zerstörten
Würzburg im Keller einer Klosterkirche ihren geheimen
Treffpunkt hat. Sie nehmen von den Reichen - ein
Pfund Kaffee, ein paar Schuhe - und lassen das Diebesgut
heimlich den Bedürftigsten in der Stadt zukommen.
In parallelen Handlungssträngen erzählt Leonhard Frank
vom untergründig schwelenden Neonazismus im Nachkriegsdeutschland,
von der tragischen Liebe zwischen
einem deutschen Mädchen und einem amerikanischen
Soldaten und vom Schicksal der jüdischen Heimkehrerin
Ruth.
Leonhard Frank schreibt in seiner Autobiographie
"Links wo das Herz ist":
"Michael (das ist L. Frank) sagte sich, als Schauplatz dieses
Romans, dessen Vorgänge und handelnde Personen
ausnahmslos frei erdacht werden mussten, könnte er jede
deutsche Stadt wählen. Er wählte das zerstörte Würzburg
als Schauplatz, weil er zu seiner Heimatstadt die stärkste
Gefühlsbeziehung hatte."
Leonhard Frank, geboren am 4. September 1882 in Würzburg,
emigrierte wegen seiner pazifistischen Gesinnung von 1915 bis 1918
in die Schweiz und floh nach 1933 über verschiedene Stationen in
Europa in die USA, wo er von 1940 bis 1950 weitere zehn Jahre im
Exil verbrachte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1950
lebte er bis zu seinem Tod am 18. August 1961 in München.