Die Tochter einer Kaiserin

Als die russische Kaiserin Anna Iwanowna 1740 stirbt, gibt es gleich drei potentielle Anwärter auf den freigewordenen Thron: neben dem einflussreichen Günstling Annas, Herzog Biron, hat auch Prinzessin Anna Leopoldowna, ihre Nichte, Chancen auf den Titel, während die Tochter Zar Peters des Großen, Prinzessin Elisabeth, die unbestreitbarsten Rechte auf die russische Kaiserkrone geltend machen kann. Doch Anna Iwanownas Testament legt fest, dass der gerade einmal sieben Monate alte Iwan, der Sohn der Herzogin Anna Leopoldowna und des Prinzen Ulrich von Braunschweig, Kaiser werden soll, während Herzog Biron von Kurland bis zu dessen Volljährigkeit zum unbeschränkten Regenten des russischen Reiches gemacht werden soll. Doch damit ist die Machtfrage nicht entschieden, im Gegenteil: nicht nur Herzog Biron hat mächtige Feinde, der ganze Hof ist geprägt von Intrigen, heimlichen Liebschaften und unverhohlenen Feindschaften, rücksichtslosen Machenschaften und erbarmungslosem Machtstreben, das selbst vor einem Kaisermord nicht zurückschreckt.
Luise Mühlbach, bürgerlich Clara Mundt, verfasste zahlreiche historische Romane, in denen sie sich wie in ihren übrigen Werken kritisch mit den gesellschaftlichen Verhältnissen, den Konflikten zwischen Adel und Bürgertum, Armut und sozialen Ungerechtigkeiten und speziell auch der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinandersetzte. Ihre einfühlsamen Geschichten, die immer auch einen tiefen Blick in die Seelen- und Gemütszustände der Zeit und ihrer Menschen werfen, machten sie schnell zu einer Lieblingsautorin des Publikums, deren Werke sich auch in Amerika großer Beliebtheit erfreuten.
Überarbeitete Fassung mit zusätzlichen Anmerkungen.