Novemberalpträume und andere Träume

Ball in Gramhausen
Das Schweinchen lächelte vergnügt. Unverständlich, denn es trug, um den Hals gewickelt, einen Kranz aus den sterblichen Überresten seiner Artgenossen. Die Würstchen schienen bei jeder Unebenheit der Straße auf und ab zu hüpfen.
äIch habe Hunger...ô, sagte Gudrun.
äKannst du ihn nicht überholen?ô, fragte Magda.
Gudrun löste den Blick von der Fleischreklame auf dem LKW und warf ihn in den Rückspiegel.
äUnmöglichô, sagte sie.
äEs war kein gelungener Tagô, bemerkte Magda bitter.
äEr ist noch nicht zu Ende....ô, stellte Gudrun fest.
äMeinst du, er könnte sich noch bessern?ô, fragte Magda.
Gudrun schnaubte verächtlich.
äGanz im Gegenteil. Ich meine, er ist mit uns noch nicht fertig.ô
Die Freundinnen schwiegen. Im Geiste zählten sie, jede für sich, die Tritte des Schicksals, die sie heute einstecken mussten. Das Frühstück in der Pension war ekelhaft gesund, Vollkorn, Obst und Kräutertee. Bei dem ersten Stau stellten sie fest, dass sie sich zu warm angezogen hatten, es war unerträglich heiß. Sie schwitzten eine volle Stunde, bevor sie sich auf einem Parkplatz umziehen konnten. Kaum waren sie wieder auf der Autobahn, fiel ihnen ein, dass sie ihren Proviantkorb stehengelassen hatten. Es war nicht einfach umzukehren, es gab Baustellen, Staus und Umleitungenà.