Kosmos voll Stimmen

Der Gedichtband mit dem Titel "Kosmos voll" Stimmen beinhaltet ein Universum, das nicht durch Leere oder Gesetzmäßigkeit dominiert wird, sondern durch Vielstimmigkeit, durch das Rufen, Flüstern, Klingen und Klagen jener inneren und äußeren Stimmen, die unser Dasein durchdringen. In diesem Klangfeld menschlicher Erfahrung zeigt sich die Gegensätzlichkeit und Widersprüchlichkeit, der sich Martin Geisler verschreibt, zwischen dem, was vergeht, und dem, was bleibt; zwischen dem Moment und seiner möglichen Ewigkeit.
Es geht in diesem Band nicht um die große, abgeschlossene Lebensgeschichte, sondern um das Ineinander von Fragment und Resonanz, um die Existenz im Plural. Die Stimmen sind dabei sowohl Ausdruck innerer Zerrissenheit als auch Einladung zum Dialog mit den Lesenden: Es ist ein offener Raum der poetischen Begegnung, in dem Bedeutung nicht festgelegt, sondern immer wieder neu gesucht wird. "Kosmos voll Stimmen" wird illustriert von 44 Kohlezeichnungen des Autors.

Martin Geisler (1977) lebt zwischen den Welten, zwischen Bühne und Buch, zwischen Bildschirm und Baum, zwischen Kindheitserinnerung und Zukunftsentwurf. Er ist Professor für Kultur und Medien an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und forscht über die sozialen, ästhetischen und pädagogischen Dimensionen des Spiels. Dabei ist sein wissenschaftlicher Blick getränkt von künstlerischer Neugier, erzählerischer Leidenschaft und ludischen Facette des Alltags. Nach einer gestalterischen Ausbildung und einem Studium der Sozialpädagogik, promovierte er 2008. Seine Wege führten ihn in die Medienpädagogik, ins Theater, in die Lehre und immer wieder zurück zur Poesie. Geisler ist aktiv als Schauspieler, Fotograf, Maler und Autor.