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Der Name
Babylon erfreute sich von der Antike bis in die Gegenwart nicht selten nur eines zweifelhaften Rufs. So galt der legendäre
Turmbau zu Babel als Symbol menschlicher Vermessenheit, die Gott mit Sprachverwirrung strafte, und lange hielt sich das Bild von der
Hure Babylon gleichsam als Chiffre für Sittenlosigkeit und Verderbtheit. Jenseits aber von Mythen und Vorurteilen erscheint das historische Babylonien als eine der ältesten Hochkulturen der Menschheit, die durch frühe Entwicklung der Schriftlichkeit und durch Ausprägung von Wissenschaften wie Sternenkunde, Medizin und Mathematik beeindruckt. Unvergänglichen Ruhm erwarb sich König Hammurapi, der im 18. Jahrhundert v. Chr. Babylonien zu einem stabilen Großreich umgestaltete und ein umfassendes Gesetzeswerk schuf, und schließlich erhielt um 1200 v. Chr. das Gilgamesch- Epos, das bis heute als eines der Hauptwerke der Weltliteratur gilt, in Babylonien eine einheitliche, kanonische Fassung.
Michael Jursa bietet eine kompakte, gut lesbare Einführung in die Geschichte eines der bedeutendsten Völker des Alten Orients. Er beschreibt den Aufstieg der Babylonier im 2. Jahrtausend v. Chr. unter König Hammurapi, die Entwicklung ihrer Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Religion und ihres Re chtswesens, die außenpolitische Entwicklung ihres Reiches sowie schließlich dessen Untergang in den Kämpfen gegen die Perser im 6. Jahrhundert v. Chr.
Michael Jursa, Jahrgang 1966, lehrt als Professor für Altorientalistik an der Universität Wien. Mesopotamische Wirtschafts- und Kulturgeschichte bilden Schwerpunkte seiner Forschung. Er wurde im Jahr 2002 für seine Forschungen zur Wirtschaftsgeschichte Babyloniens im ersten Jahrtausend v. Chr. vom Österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit dem START-Preis ausgezeichnet.