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Der Meister und Margarita - Bulgakows Roman zwischen Satire, Magie und Liebe
Moskau, 1930er Jahre: Ein geheimnisvoller Fremder tritt auf - Woland, ein Teufel in Gestalt eines eleganten Reisenden. Mit ihm erscheinen ein sprechender Kater, eine Hexe und groteske Begleiter. Sie bringen die Ordnung der Stadt ins Wanken, entlarven Gier, Heuchelei und Feigheit. Bulgakow zeigt eine Gesellschaft, die Gott vergessen hat - und in der das Menschliche auf eine harte Probe gestellt wird. Doch inmitten von Spott und Chaos steht die Geschichte zweier Liebender: der "Meister", ein verfolgter Schriftsteller, und Margarita, die alles wagt, um ihn zu retten. Ihre Liebe ist kein sentimentales Ideal, sondern ein Widerstand gegen Zensur, Angst und Resignation.
Bulgakow verwebt diese Moskauer Farce mit einer zweiten Ebene: der Begegnung zwischen Pontius Pilatus und Jeschua. Hier fällt einer der eindringlichsten Sätze des Buches: "Die Feigheit ist das schlimmste Laster." Es ist eine Wahrheit, die Pilatus zerstört - und die zugleich in die Gegenwart spricht. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman, in dem Angst, Macht und Verrat das Leben bestimmen. Und doch klingt ein anderes Wort als Gegenkraft auf: "Manuskripte brennen nicht." Ein Satz, der den Glauben an die Unzerstörbarkeit von Kunst und Wahrheit verkörpert. Was geschrieben, was gedacht ist, lässt sich nicht vernichten. Es lebt - selbst gegen Unterdrückung und Zensur.
"Der Meister und Margarita" ist damit kein gewöhnlicher Roman. Er ist Satire, Mythos, Liebesgeschichte, politische Parabel und metaphysische Allegorie zugleich. Ein Buch, das in den dunkelsten Zeiten entstanden ist - und gerade deshalb von Freiheit, Liebe und Unzerstörbarkeit spricht.
Das Werk gilt heute als einer der bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts. Geschrieben im Schatten der stalinistischen Zensur, blieb das Werk zu Bulgakows Lebzeiten unveröffentlicht und erschien erst in den 1960er Jahren - zunächst in verstümmelter Form, dann vollständig. Sein verspätetes Erscheinen machte es sofort zu einer literarischen Sensation. Heute steht Bulgakows Werk auf einer Stufe mit den großen Klassikern der russischen Literatur - Dostojewski, Tolstoi, Gogol - und hat weltweit Schriftsteller, Künstler und Musiker inspiriert. Kaum ein anderer Roman verbindet politische Anklage, metaphysische Reflexion und phantastische Erzählkunst so kraftvoll und unvergänglich.
Michail Bulgakow (1891 bis 1940) - Meister der Satire und des Grotesken - war ein russischer Schriftsteller, Dramatiker und Satiriker, der mit scharfem Witz und bissiger Gesellschaftskritik die sowjetische Realität seiner Zeit entlarvte. Geboren in Kiew, studierte er Medizin, wandte sich jedoch bald der Literatur zu. Seine Werke, darunter der Jahrhundertroman "Meister und Margarita", wurden von der sowjetischen Zensur oft unterdrückt, erst nach seinem Tod erlangte er weltweite Anerkennung.