Michel-Rolph Trouillot

Vergangenheit verschweigen

Macht und die Produktion von Geschichte. Originaltitel: Silencing the Past.
gebunden , 280 Seiten
ISBN 3895816442
EAN 9783895816444
Veröffentlicht Oktober 2025
Verlag/Hersteller Alexander Verlag Berlin
Übersetzer Übersetzt von Michael Schiffmann
35,00 inkl. MwSt.
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Beschreibung

'Eine brillante Befragung der Vergangenheit.' Foreign Affairs
Wie entstehen historische Narrative? Warum bleiben bestimmte Teile der Geschichte in Erinnerung, während andere in Vergessenheit geraten? Wer entscheidet, was dokumentiert und was ausgelassen wird?
Der haitianische Anthropologe Michel-Rolph Trouillot untersucht, wie Machtdynamiken, oft unsichtbar, die Geschichtsschreibung beeinflussen und das kollektive Gedächtnis von Gesellschaften formen. Anhand von Beispielen - vom Kolumbus-Narrativ von der Entdeckung Amerikas über den texanischen Heldenmythos der Schlacht von Alamo (1836) bis hin zur vergessenen Geschichte der Haitianischen Revolution (1791-1804) - zeigt Trouillot auf, wie jeder historischen Darstellung ein 'Bündel von Verschweigungen' innewohnt, die freigelegt und dekonstruiert werden müssen. Das Schweigen ist nie zufällig, sondern eine ideologische Entscheidung, die die Machtstrukturen der Zeit widerspiegelt.
Vergangenheit verschweigen ist ein Buch voller Weisheit und Menschlichkeit, das uns dazu auffordert, unser Verständnis von Geschichte zu überdenken.
Das Buch bildete eine der drei Grundlagen für die 2022 ausgestrahle vierteilige ARTE-Dokumentation Rottet die Bestien aus! (siehe gleichnamiges Buch), in der sich der haitianische Regisseur Raoul Peck mit der Geschichte des Kolonialismus, der Sklaverei und des Rassismus auseinandersetzt.
'Geschichte ist das Ergebnis von Macht, aber die Macht selbst ist nie so transparent, dass ihre Analyse überflüssig würde. Das eigentliche Kennzeichen der Macht ist vielleicht ihre Unsichtbarkeit, die eigentliche Herausforderung die Offenlegung ihrer Wurzeln.' Michel-Rolph Trouillot

Portrait

Michel-Rolph Trouillot, geb. 1949 in Port-au-Prince, Haiti, war Direktor des Institute for Global Studies in Culture, Power and History an der Johns Hopkins University und lehrte als Professor für Anthropologie und Sozialwissenschaften an der Universität von Chicago. Seine Schriften beeinflussten Wissenschaftler weltweit in vielen Bereichen, von der Anthropologie über die Geschichte bis hin zu den Karibikstudien. Die Caribbean Philosophical Association verlieh ihm 2011 den Frantz Fanon Lifetime Achievement Award u. a. für 'die Originalität seiner Fragestellungen'. Trouillot starb 2012 in Chicago.

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