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22. März 1968. Ort: Nanterre bei Paris. David Schultz, Soziologie-Student, steht am Fenster eines Seminarraumes und beobachtet die algerischen Arbeiter, die draußen in Kälte, Wind und Regen die Terrasse teeren. Nur durch eine Glasscheibe von ihnen getrennt, begreift er die tiefe Kluft, die in Wirklichkeit zwischen beiden Welten liegt. "Hier (in der Universität) wurde den ganzen Tag nur ultraleichte Materie gehandhabt, Ideen, und vermittels der Ideen die Menschen: oberste Funktion der herrschenden Klasse. Und die Beherrschten ... hatten ebenso wenig eine Chance, je in diese Welt hier einzudringen, wie ich in die ihre." Manche glauben, die Isolation durchbrechen zu können, wenn sie die bürgerlichen Normen und Tabus sprengen, wenn sie die Professoren zum Klassenfeind erheben und abenteuerliche Aktionen als revolutionäre Siege feiern. Andere, die Mehrzahl der Studenten, üben politische Abstinenz. Und wieder andere, noch sind es erst wenige, wissen sich eins mit der realen weltverändernden Bewegung: für sie gibt es keine trennende "Scheibe".
Robert Merle (1908-2004)
wurde in Tébessa (Algerien) geboren. Schulbesuch und Studium in Frankreich. 1940 bis 1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft. 1949 Prix Goncourt für seinen ersten Roman »Wochenende in Zuydcoote«. Merles umfangreiches literarisches Werk spannt sich in einem großen Bogen von seinem Welterfolg »Der Tod ist mein Beruf« über die ironische Zukunftsvision von »Die geschützten Männer« bis zur historischen Romanfolge »Fortune de France«, die im Aufbau Verlag vollständig in deutscher Übersetzung erschienen sind.