EINE SOZIALRÄUMLICHE ANALYSE DER STADIEN IN ISTANBUL (1890-1980)

Dieses Forschungsbuch ist ein explorativer Versuch, den Wandel der Fußballstadien in der Türkei vom späten 19. Jahrhundert, als die Geschichte des Fußballs in der Türkei begann, bis in die 1980er Jahre zu analysieren, als die Stadien durch die Globalisierung und Kommerzialisierung des Fußballs auf der ganzen Welt ein neues Kapitel der Transformation erlebten. Um diesen ersten Versuch der Stadionforschung zu erleichtern, beschränke ich mich zunächst auf die Fußballstadien in Istanbul, der hegemonialen Heimat des Fußballs in der Türkei, und insbesondere auf die Stadien, in denen die erste Liga des Profifußballs in der Türkei ausgetragen wird. Zweitens ziehe ich eine breite und vielschichtige Analyseebene heran, indem ich mich auf die Schlüsselelemente der Transformation der Istanbuler Stadien konzentriere, und zwar mit Hilfe einer dokumentarischen Forschungsmethodik und eines theoretischen Rahmens, der auf Lefebvres räumlicher Triade aufbaut. Diese Arbeit bietet erste Einblicke in die sozialräumliche Produktion von Stadien in Istanbul, die mit dem Wandel des Fußballs und seiner Stadien auf globaler Ebene sowie mit den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen in der Türkei und insbesondere in Istanbul zusammenhängen.

Selimcan Azizoglu hat einen BSc/MSc-Abschluss in Chemie- und Bioingenieurwesen der Koc-Universität sowie einen BA/MA-Abschluss in Soziologie. Er ist Spezialist für internationale humanitäre Hilfe und Entwicklung und arbeitet derzeit für die Vereinten Nationen im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP).