Spirituelle Impulse

30 Zitate aus Briefen - manche mit, manche ohne Antwort - bekannter und weniger bekannter Schriftstellerinnen und historischer Persönlichkeiten werden von Pfarrer und Autor Joachim Leberecht zu einem spirituellen Gedanken und einem Bild der Künstlerin Astrid Bohne in Beziehung gesetzt.
"Wir Leserinnen und Leser haben Interesse am wirklichen Leben der Dichterinnen und Dichter und greifen begierig nach den Briefen unserer Lieblingsschriftsteller. Wir befriedigen damit unseren Voyeurismus. Wir wollen mehr über die Beziehungen und das Gefühlsleben der Autorinnen und Autoren erfahren", begründet Herausgeber Leberecht die Auswahl von Briefzitaten.
Doch geht der spannende Tetralog zwischen Betrachtenden, Brief, Bild und spirituellem Impuls über das reine Konsumieren hinaus. Denn die Impulse selbst stehen mitunter in Spannung zu den Zitaten, da diese nicht religiös gedeutet werden müssen, aber können. Auch die Bilder in unterschiedlicher Technik, mal abstrakt, mal konkret und mal eine Mischung aus beidem unterstreichen das Textzitat oder setzen bewusst einen Kontrapunkt.

Joachim Leberecht:
Joachim Leberecht (geb. 1962) ist evangelischer Gemeindepfarrer in Herzogenrath bei Aachen.
Seine Liebe zur Literatur wurde von Schwester Lucia im Literaturkurs am Gymnasi-um geweckt; vertieft wurde sie in vielen Gesprächen mit der Künstlerin Barbara Wehrenbrecht, der zweiten Frau seines Vaters.
"Außer in der Predigtkunst, die mal mehr, mal weniger gelingt, bin ich selbst nicht künstlerisch tätig, aber ich bin mit allen Sinnen offen für das Schöne. Seit meiner Kindheit tauche ich ein in biblische Geschichten, in die Wahrnehmung der Natur, die bildende Kunst und die Musik, besonders gern Klassik und Jazz.
Briefliteratur führt eher ein Schattendasein bei meiner Lektüre - außer natürlich die Briefe des Neuen Testaments, besonders die paulinischen. Aber ich bin immer wieder auf Briefwechsel gestoßen, die mein Interesse geweckt haben, wie etwa die Brautbriefe von Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer oder der berührende Briefwechsel von Helmut Gollwitzer und Eva Bildt. Diese Briefe stammen aus der Zeit der Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich. Sie enthalten einen Glaubensschatz, den es immer noch zu bergen gilt. Aber auch andere Briefe sind getränkt von existentiellen Fragen, die für mich immer eine spirituelle Dimension enthalten."