Installieren Sie die genialokal App auf Ihrem Startbildschirm für einen schnellen Zugriff und eine komfortable Nutzung.
Tippen Sie einfach auf Teilen:
Und dann auf "Zum Home-Bildschirm [+]".
Bei genialokal.de kaufen Sie online bei Ihrer lokalen, inhabergeführten Buchhandlung!
Ihr gewünschter Artikel ist in 0 Buchhandlungen vorrätig - wählen Sie hier eine Buchhandlung in Ihrer Nähe aus:
Sylvia Kokot beleuchtet die ambivalente und komplexe Geschichte von Methylphenidat, besser bekannt als Ritalin, aus einer medien- und kulturwissenschaftlichen Perspektive. Als Stoffgeschichte angelegt, folgt dieser Band der Substanz durch ein dichtes Netzwerk von Laboratorien, psychiatrischen und erzieherischen Einrichtungen, Kongressen, juristischen Aushandlungen sowie populärwissenschaftlichen Texten.
Von der ersten Synthese in den CIBA-Laboratorien in Basel im Jahr 1944 bis hin zu den Diskussionen seit den 2000er Jahren um die Medikation von hyperkinetischen Kindern und Erwachsenen, wird die Geschichte von Methylphenidat als eine der Vermessung und Kontrolle von Bewegung entfaltet. Dabei werden die Vorannahmen und Konzepte, die in den technischen Apparaturen und Studien verbaut sind, ebenso beleuchtet wie die populärkulturellen Erzählwelten, die die Konzeptbildung von Wirksamkeit und Krankheit beeinflussen.
Methylphenidat ist nicht nur ein Medikament, sondern auch ein kultureller und medialer Akteur mit dem Potenzial, soziale Ordnungen infrage zu stellen. Durch seine Wissensgeschichten ziehen sich zahlreiche Bemühungen der Reglementierung und Kontrolle.
Sylvia Kokot war mehrere Jahre im Buchhandel tätig, bevor sie Medienwissenschaft sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) studierte. Sie arbeitete als wissenschaftliche Volontärin bei der LWL-Literaturkommission Münster und als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Mediengeschichte und Kommunikationstheorie am Institut für Medienwissenschaft der RUB. Derzeit ist sie Koordinatorin für Öffentlichkeitsarbeit am Sonderforschungsbereich 1567 'Virtuelle Lebenswelten' an der RUB. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Popularisierung von Wissen und Wissensgeschichten in, mit und durch Medien, Wissenschaftskommunikation sowie die Einbindung von Bürger_innen in Citizen-Science-Projekten.