Thomas Herget

Wir aßen sie roh

1. Auflage.
kartoniert , 110 Seiten
ISBN 375190302X
EAN 9783751903028
Veröffentlicht März 2020
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Beschreibung

Menschen auf dem Weg nach oben. Ein New Yorker Richtfest soll für zwei Frauen und zwei Männer nur ein weiterer Baustein in ihrer Karriereplanung werden. Doch bei der Auffahrt zum Dach bleibt plötzlich der Aufzug im Schacht des Wolkenkratzers stecken. Die metallene Box, in der sich die beiden ungleichen Paare eben noch mit anspielungsreichen Zynismen eindeckten und mit derben Frotzeleien die Zeit vertrieben, sie wird schnell zu einem albtraumhaften Käfig, den die vier im Angesicht des nahenden Todes als endzeitliche Bühne bespielen. Doch wo verliert sich in diesem letzten Schaukampf der verletzten Eitelkeiten die Realität? Und wo bildet sich in der wilden Fiktion aus dem Trauma des Verdrängens jetzt der Nukleus von Menschlichkeit heraus?
Thomas Herget lässt Upper Class People hoch über den Straßen von Downtown Manhattan über sich selbst richten und in eine dampfende Crime-Soap an der mexikanischen Grenze hinabtauchen. Doch hier wirkt der surreale Grusel, in den sich das todgeweihte Quartett immer lebhafter hineininszeniert, nur abstrakt läuternd. Die konkrete Darstellung der inneren Leere, die sich explizit in den skurrilen Machtansprüchen der beiden Frauen spiegelt, offenbart dabei die Vermeidungsstrategien aller Figuren, sich einer offenen Aussprache zu stellen. Die ständige Behauptung einer Moral, die hier nur als ein quasireligiöser Fetisch taugt, zeugt von der Perfidie dieser absurden Dramatik, Besitz- wie Rechtsansprüche über den Tod hinaus geltend zu machen.
"Wir aßen sie roh" ist ein irrer Spaß und eine düstere Farce zugleich. Der Autor schrieb das Stück unter dem Eindruck des Coronavirus-Schocks, ohne dabei den weltumspannenden Pandemie-Marathon explizit zu thematisieren oder zum Leitmotiv zu erheben. Entstanden ist ein allegorisches Drama über die Einsamkeit von Menschen in digitalen Zeiten, Theater über die Unmöglichkeit, in urbanen Zerstreuungswüsten so etwas wie Nähe zuzulassen.

Portrait

Thomas Herget wurde 1964 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Kunststofftechnik und Maschinenbau in Darmstadt, schrieb früh als Autor für Zeitungen und Zeitschriften im deutschsprachigen Raum. Als Publizist lieferte er Beiträge in den Ressorts Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft für taz, Frankfurter Rundschau und diverse Stadtmagazine, außerdem schrieb er Film- und Theaterrezensionen, etwa für die Passauer Neue Presse und Junge Welt. Herget zeichnet als Theaterredakteur bei einem Magazin verantwortlich. Nachdem er sich ab den Neunzigern vom Literaturbetrieb abgewandt hat, betätigt er sich seit einigen Jahren erneut literarisch. "Wir aßen sie roh" ist sein zweites Theaterstück. Er lebt mit seiner Frau in Südwestdeutschland und in der Nähe von Kiel.

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