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Radikaler Reformator, Theologe und Prediger während der Bauernkriege - über Jahrhunderte war Thomas Müntzer ein kriminalisierter Aufrührer, der aus der Kirchengeschichte und der Erinnerung an die gescheiterten Aufstände des 'gemeinen Volks' in Deutschland verbannt bleiben sollte. Erst 1850, nach der verhinderten bürgerlichen Revolution, rückte ihn Friedrich Engels wieder ins Licht des historischen Gedenkens. Und spätestens seit Ernst Blochs Thomas Münzer als Theologe der Revolution ist klar: Müntzer war ein eigenständiger Reformator, dessen Verschränkung von unbedingter Erneuerung der Christenheit und Kampf gegen die Knechtschaft der ärmeren Schichten eine ungeheure Kraft entwickeln konnte.
In den von Rudolf Bentzinger und Siegfried Hoyer modernisierten Fassungen der hier von Ludwig Fischer herausgegebenen programmatischen Schriften Müntzers wird der Blick frei auf das Ringen eines furchtlosen Menschen in einem dramatischen geschichtlichen Kampf um eine Zukunft, in der die Tyrannen und Bösewichte 'vom Stuhle gestoßen' sind und 'alles allen gehört'.
Thomas Müntzer, um 1489 im thüringischen Stolberg geboren, studierte in Leipzig und Frankfurt an der Oder und war als Priester zunächst Anhänger Martin Luthers. Anders als dieser richtete er sich aber nicht nur gegen die päpstliche Autorität, sondern auch gegen die ständisch geprägte weltliche Ordnung. Seine radikalen sozialrevolutionären Bestrebungen und spiritualistische Theologie, die er in eigenhändig gedruckten Werken verbreitete, führten zu Beginn der Bauernkriege zu einer Abkehr Luthers von ihm und zu weiterer Radikalisierung. Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde er am 15. Mai 1525 gefangen genommen, gefoltert und am 27. Mai 1525 öffentlich in Mühlhausen enthauptet.