Tarlaba¿i Unfolded

Tarlabä- unterliegt einer Stigmatisierung, die auf der einen Seite auf Tatsachen und auf der anderen auf undefinierten Urteilen beruht. Die erstgenannten sind körperlich erfahrbar, betritt man das Viertel. Die Vorurteile sind Bilder in den Köpfen der Bewohner Istanbuls, die über Dekaden durch Politik und Medien propagiert und auf die Bevölkerung projiziert werden. Auch die internationale Stadtforschung trägt ihren Teil dazu bei, dieses Bild im world wide web zu verbreiten. >> Tarlabä- Unfolded<< macht sich auf die Suche, um herauszufinden, auf welchen Faktoren das Stigma beruht, das dieses innerstädtische Quartier kennzeichnet? Über einen Zeitraum von fünf Monaten wurden von mir unterschiedliche Projekte initiiert, um dieser einleitenden Frage auf den Grund zu gehen. Verschiedene Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen wurden professionell wie amateurhaft angewendet und visuell dokumentiert. Basis für diese Arbeit war das Leben in Tarlabä-. Dafür wurde ein Apartment gemietet, das Quartier bezogen und schuf den Ausgangspunkt für die teilnehmende Observation die uns, für einen temporären Zeitraum, auf eine Reise in das Herz des Viertels mitnahm.

Thomas Stini ist ein international tätiger Gestalter, aus der Wiener Architekturschmiede entsprungen. Seine Arbeiten umfassen eine ausgedehnte Bandbreite. Von sozialkritischen bis hin zu bildungsbezogenen Themen. Nach akademischen und beruflichen Aufenthalten in Shanghai, Istanbul, Amsterdam und Auckland lebt und arbeitet er in Berlin.