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Im Oktober 1953 landete ein kanadisches Luftwaffengeschwader auf dem Fliegerhorst Söllingen, nahe Baden-Baden. Was ursprünglich als provisorische Basis geplant war, blieb bis 1993 bestehen. Auch im nahegelegenen Lahr, wo ab 1967 kanadische Soldaten stationiert wurden, prägte diese Militärpräsenz über Jahrzehnte das Leben der Region. Bis 1994 waren die Kanadier fester Bestandteil des Alltags im 60-Kilometer-Radius zwischen dem Oberrhein und dem Schwarzwald.
In dieser fundierten historischen Studie wird die Grundlage der oft betonten deutsch-kanadischen Freundschaft anhand der Stationierung kanadischer Truppen hinterfragt. Wie nahm die lokale Bevölkerung die Kanadier wahr? Wie entwickelte sich der kulturelle Austausch? Und welche Konflikte traten auf? Die Analyse greift auf stadtsoziologische und kulturhistorische Methoden zurück, um das Zusammenleben zu beleuchten, kulturelle Kontaktzonen zu untersuchen und zu klären, wie diese die Wahrnehmung der Kanadier beeinflussten.
Werner Schönleber ist promovierter Historiker mit einem Schwerpunkt auf Militärgeschichte und internationalen Beziehungen. Nach dem Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften sowie der frühgeschichtlichen Archäologie an den Universitäten Freiburg i. Br. und Frankfurt/Main widmete er sich intensiv der Erforschung der Nachkriegsgeschichte und des Kalten Krieges. Seine Forschung fokussiert sich auf die Auswirkungen der Stationierung ausländischer Truppen auf lokale Gesellschaften.
