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Als die USA 1917 in den Krieg eintraten. mussten sich alle Deutschen (ca. 250.000) registrieren lassen, unter ihnen prominente Künstler, wohlhabende Kaufleute und Gewerkschaftler. Sie wurden nach ihren politischen Überzeugungen, ihrer Einstellung zum Krieg und zu den USA befragt. Deutsche Bücher wurden öffentlich verbrannt, Häuser, in denen Deutsche wohnten, wurden mit gelben Kreuzen markiert.
Die Festnahmen erfolgten willkürlich auf der Grundlage eines Gesetzes, des 'Alien Enemy Act' aus dem Jahr 1798. Es ermächtigt den Präsidenten, in Kriegszeiten, Verhaftungen ohne Gerichtsbeschluss oder Haftbefehl vornehmen zu lassen. Etliche tausend Menschen wurden als 'Alien Enemies' in Lagern interniert. Über die Gefährlichkeit der Internierten wurde in den US-Medien breit und hysterisch berichtet, Hass und Hetze wurden gegenüber 'den' Deutschen geschürt, die nach der russischen Revolution auch noch zu potentiellen Bolschewiken erklärt wurden.
Das Buch zeigt auch die Widersprüchlichkeit des Lebens der im Lager Internierten: Während die einen Schikanen und Zwangsarbeit ausgesetzt waren, konnten die privilegierten Inhaftierten - darunter Millionäre-- in kleinen Räumen leben, hatten Bedienstete und Köche, Geflügelställe und einen Gemüsegarten.
Es gab auch eine Lagerzeitung, von den Inhaftierten herausgegeben: 'Der Orgelsdorfer Eulenspiegel', von internierten Schriftstellern und Künstlern unter Zensur herausgegeben, erschien zum ersten Mal im Oktober 1918, die letzte Ausgabe im Mai 1919. Sie zeigt farbige Porträts von Gefangenen, Illustrationen des Lagers und ihres Alltags in Holz- und Linolschnitten, Geschichten und Gedichten.
Wolf-Rüdiger Baumann und Claudia Saam recherchierten in Archiven, entdeckten die Biografien vieler Internierter (darunter damals sehr bekannte Schriftsteller und Musiker) sowie zahlreiche Unterlagen, Berichte und Fotos über das Innenleben des Lagers.
Wolf-Rüdiger Baumann, Historiker, Ökonom. Zahlreiche Buchver-öffentlichungen und Aufsätze.