ophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst

Memoiren der Kaiserin Katharina II. Band 1

Übersetzt und herausgegeben von Erich Boehme.
gebunden , 364 Seiten
ISBN 3966625067
EAN 9783966625067
Veröffentlicht September 2025
Verlag/Hersteller Boer
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Beschreibung

Die Memoiren im eigentlichen Sinne bestehen aus sieben französisch geschriebenen Stücken, von denen Herzen eines, das umfangreichste und am sorgfältigsten ausgearbeitete, herausgeben konnte, und aus zwei russischen. Nach Abschriften waren bisher außer dem 1859 gedruckten noch ein französisches und die beiden russischen Stücke veröffentlicht worden, fünf Stücke wurden also durch die Ausgabe der Akademie überhaupt zum ersten Male bekannt, und in deutscher Sprache werden jetzt sechs französische und die beiden russischen Stücke zum ersten Male vorgelegt. Die vorliegende Ausgabe behält die Zählung der Ausgabe der Akademie bei und beschränkt sich in der Hauptsache auf die genannten neun Stücke. Von der großen Menge der von Pypin veröffentlichten kleineren Bruchstücke, Notizen und Zettel wurde nur hier und da etwas ausgewählt, was im Zusammenhang mit den Memoiren ein Interesse beansprucht, und an seiner Stelle in den Anmerkungen mitgeteilt. Als Anhang sind einige Stücke beigefügt, die zur Charakteristik der kaiserlichen Memoirenschreiberin Wesentliches beitragen können. [Aus der Einleitung des Herausgebers]

Portrait

Katharina II. (1729-1796), geborene Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, ab 1762 Kaiserin von Russland und ab 1793 Herrin von Jever. Sie war eine Repräsentantin des aufgeklärten Absolutismus. 1743 beschloß Kaiserin Elisabeth Petrowna auf Anraten Friedrichs II., den russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch mit Sophie zu vermählen. 1744 reiste Sophie über Berlin, Reval und Sankt Petersburg nach Moskau. Mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit erlernte die begabte Vierzehnjährige schnell die russische Sprache und versuchte, sich am Hof zu integrieren. Am 21. August 1745 war die Hochzeit. Schon in der Hochzeitsnacht wurde deutlich, daß der Großfürst nur wenig Interesse und Zuneigung für Katharina empfand. Katharina war eine lebensfrohe und intelligente Frau. Sie musizierte gern und las viel, zunehmend wandte sie sich historischen und politiktheoretischen Werken (Montesquieu, Voltaire) zu, um so ihr Verständnis für die Politik zu schärfen und sich auf ihre Rolle als Mitregentin vorzubereiten. Vor allem war sie stets über die Vorgänge am Hof informiert. Katharina pflegte eine rege Korrespondenz mit Voltaire, d'Alembert und anderen Vordenkern der Aufklärung. Mit Cesare Beccaria stand sie im Austausch über Fragen der Gewaltenteilung und eine Reformierung des Strafrechts. Diderot erhielt 1762 eine Einladung nach Russland, damit er dort die Enzyklopädie vollende. Am 25. Dezember 1761 starb Kaiserin Elisabeth. Daraufhin kam Katharinas Ehemann als Kaiser Peter III. an die Macht. Die ersten Staatshandlungen Peters III. waren ein Sonderfrieden mit Preußen, der zwar das Ende des Siebenjährigen Krieges bedeutete, für Russland allerdings Nachteile brachte, und die Einführung eines umfangreichen aufgeklärten Reformprogramms, wodurch er sich die Feindschaft der konservativen Kräfte des Landes zuzog. Katharina und ihre Vertrauten planten daraufhin einen riskanten Staatsstreich. Sie versicherte sich zuerst der Unterstützung einiger Garderegimenter, in denen unter anderem die Gebrüder Orlow dienten, dann ließ sie sich am 9. Juli 1762 zur Kaiserin ausrufen, während Kaiser Peter III. für abgesetzt erklärt wurde. Katharina rückte mit der Garde nach Peterhof vor, wo Peter III. sich zu der Zeit aufhielt. Peter III. versuchte zunächst nach Kronstadt zu flüchten, kehrte allerdings zurück und unterschrieb anschließend in Oranienbaum seine Abdankungsurkunde. Katharina wurde noch am selben Tag zur Alleinherrscherin Russlands erklärt.