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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Poetik des Kriminalromans, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Held ist der zentrale Charakter in einem Roman oder Drama, der entweder als mythischer,
zeitloser Held der Sage und Volksliteratur oder als der gesellschaftlich zeitbedingte Held der
Hochliteratur in einem historischen Kontext gezeichnet sein kann. Während der "hochliterarische
Held" sich mit der zeitgenössischen Wirklichkeit auseinandersetzt, lebt der populäre Held in einer
Welt, "deren gesellschaftliche, geistige und moralische Konturen bestimmt sind von den
Wunschvorstellungen, Idealen und verdrängten Ängsten des Publikums und nicht selten des
Autors. Sein Denken, Fühlen und Handeln und seine Einsichten sind Spiegel der Traum- und
Idealwelt, die es ihm als Abbild der Ich-Wünsche der Leser erlaubt, das zu tun, die Welt so zu
gestalten, wie es dem Publikum in der eigenen Wirklichkeit verwehrt ist". Die idealistische
Komponente, die zugrunde liegt, offenbart sowohl die ethischen, ideologischen und
gesellschaftlichen Anschauungen als auch Normen des Autors.
Nun ist es aber zugleich so, dass jeder Schriftsteller seinen Detektiv als unverwechselbar und
unvergesslich schaffen will. Ulrike Leonhardt brachte ihre Erwartungen an den Ermittler
folgendermaßen auf den Punkt: "Für mich, den Leser, steigt und fällt ein Kriminalroman mit der
Persönlichkeit seines Helden".
Auch Agatha Christie suchte die richtige Mischung aus "persönlich Bekanntem und detektivisch
noch nie ,Benutztem`" um einen einzigartigen Helden zu schaffen. Allerdings wurde der "Queen
of Crime" immer wieder vorgeworfen, dass ihre Figurenzeichnung nicht tief genug greife. Lässt
sich also anhand des populären Helden in Agatha Christies "The Mousetrap" feststellen, dass die
Ausrichtung des Stücks auf die entscheidende Frage "Whodunit?" eine tiefgehendere
Charakterisierung der Hauptfigur verhindert?
Dagegen fand Dashiell Hammetts Figurenzeichnung in seinen realitätsnahen "hard-boiled stories"
die Anerkennung sowohl von führenden Kritikern wie Howard Haycraft und Ellery Queen als auch
von berühmten Autoren wie Raymond Chandler und Erle Stanley Gardner. In England
bewunderten ihn angesehene Schriftsteller wie Somerset Maugham, Peter Quennell und Robert
Graves, in Frankreich André Malraux und André Gide und nicht zuletzt in den USA die
Nobelpreisträger Sinclair Lewis, William Faulkner und Ernest Hemingway. [...]