Bernd Rüdiger

Rechnen und Rechenmeister in Sachsen

Gesellschaftliche Grundlagen. 42 Abbildungen s/w.
gebunden , 224 Seiten
ISBN 3938533862
EAN 9783938533864
Veröffentlicht März 2025
Verlag/Hersteller Eudora Verlag
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Beschreibung

"Macht nach Adam Ries ..." - damit bekräftigen noch heute Menschen, dass ihre Rechnung richtig sei. Zwar hat der größte deutsche Rechenmeister, der die längste Zeit seines Lebens im sächsischen Annaberg lebte, das Rechnen nicht erfunden, auch keinesfalls die indisch-arabischen Ziffern eingeführt. Aber er hat den Zugang zum Rechenwissen methodisch gut aufbereitet und in Rechenbüchern publiziert, wodurch schriftliches Rechnen enorm erleichtert und für alle viel leichter verständlich und nachvollziehbar war.
Wie aber war das in der Zeit vor Adam Ries? Eigentlich benutzten die meisten Menschen über das gesamte Mittelalter hinweg kaum irgendwelche Rechenverfahren - auch nicht die einfachsten. Was im Alltag zu berechnen war, hielt sich in Grenzen. Schnell gingen derlei Berechnungen in das Erfahrungswissen über, ansonsten gab es Finger, Kerbholz, Knotenschnur und andere Hilfsmittel, um eine Aufgabe zu lösen oder das Ergebnis zu dokumentieren.
Das änderte sich stark, als Handel und Handwerk zu florieren begannen und auch Sachsen in größere räumliche Zusammenhänge einbanden. Die vielfältigeren Aufgaben erforderten auch eine bessere Bildung, doch ehe jeder oder gar jede in Schulen Lesen, Schreiben und Rechnen lernte, war es noch ein weiter Weg. Zwischenzeitlich halfen Laien - zum Beispiel Kaufleute, Apotheker oder Handwerker -, die sich selbst etwas beigebracht hatten oder im fortschrittlicheren Italien gewesen waren, um als neben- oder hauptberufliche Rechenmeister für ihre Mitmenschen gegen Bezahlung Aufgaben zu lösen. Die Rechenkunst war dabei nicht nur auf die "reine" Mathematik beschränkt, sondern umfasste vor allem praktische Anwendungen wie das Messen von Flächen und Volumina, das Berechnen von Zinsen, das Teilen eines Erbes, die Buchführung oder eben - die Unterrichtung von Kindern.
Dies alles wird im vorliegenden Buch ausführlich dargestellt, und es zeigt sich nicht nur, wie spannend, anstrengend und notwendig Rechnen war - etwa um nicht betrogen zu werden, sondern wie mit der Reformation auch in Sachsen das Volksschulwesen begründet wurde, das seitdem das notwendige Rechenwissen vermittelt.

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