Dieters Pflegemutter

Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem spater einmal, das Kinderheim Sophienlust gehoren wird. Die beiden sind echte Identifikationsfiguren. Dieses klare Konzept mit seinen beiden Helden hat die zu Tranen ruhrende Romanserie auf ihren Erfolgsweg gebracht. &quote;Nein! Du irrst dich! Du - du wirst wieder gesund werden. Bestimmt.&quote; Unberhrbare Verzweiflung lag in der Stimme der jungen Frau. Sie konnte mit ihrer beschwrenden Bemerkung weder sich selbst tuschen, noch der Kranken, die abgezehrt und mit unnatrlich gelblicher Gesichtsfarbe in dem weien unpersnlichen Krankenhausbett lag, etwas vormachen. &quote;Gib dir keine Mhe, Franziska&quote;, sagte Anna Eder und unterstrich ihre Worte mit einer matten, aber nichtsdestoweniger ungeduldigen Handbewegung. &quote;Ich wei es, und ebenso weit du es. Ich werde sterben -sehr bald schon.&quote;&quote;Nein, Mutti! Sag so etwas nicht. Bitte, nicht!&quote; flehte Franziska Eder. &quote;Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Du bist doch noch nicht einmal siebzig. Du hast noch viele Jahre vor dir.&quote;&quote;Ich bin beinahe siebzig&quote;, korrigierte die Kranke, &quote;und alt genug, um den Tatsachen ins Auge sehen zu knnen. Ich habe keine Gelbsucht, wie die rzte uns anfangs weismachen wollten, sondern Krebs im fortgeschrittenen Stadium.&quote;&quote;Mutti!&quote;&quote;Ich bitte dich, Franziska, tu nicht so, als ob dir das nicht seit Tagen bekannt wre. Es hat doch keinen Sinn, sich gegenseitig zu belgen. Damit wrdest du alles noch viel schwerer machen.&quote;Die junge Frau seufzte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Leider traf die Feststellung, die ihre Mutter vorgebracht hatte, zu. Vor ungefhr einer Woche hatte der Oberarzt sie beiseite genommen und sie behutsam auf das Unvermeidliche aufmerksam gemacht. &quote;Aber selbst wenn wenn es zutreffen sollte&quote;, sagte Franziska, &quote;auch bei Krebs gibt es Heilungschancen.&quote;