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Die meisten der prominenteren Werke von Franz Liszt haben eine lange und komplexe
Entstehungsgeschichte. So war "Tasso" zunächst als Ouvertüre zu Goethes Schauspiel
"Torquato Tasso" entstanden - viele Jahre später erweitert und umgearbeitet zur
Sinfonischen Dichtung Nr. 2, die "Heldenklage" basiert auf Skizzen seiner "Symphonie
révolutionnaire" aus dem Jahre 1830 - umgearbeitet von einem revolutionären Aufschrei
der Empörung zu einem groß angelegten Trauermarsch zum Gedenken der Helden
aller Nationen.
Lediglich die "Ideale" als letzte seiner Sinfonischen Dichtungen wird als solche konzipiert,
wurzelnd ganz in der Weimarer Festtagsmythologie und Dichtergedenkkultur.
Besonderer Reiz der vorliegenden Aufnahme besteht in der Ergänzung um den "Tasso-
Epilog". In diesem Orchesterstück reflektiert Liszt anhand seiner ersten großen Weimarer
Komposition von 1849 sein Scheitern in Weimar. Er zeigt, dass der "trionfo", mit
dem die Symphonische Dichtung abschließt, für den Künstler nur posthum, als ein
"trauriger Triumph", erreicht werden kann.