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Russland zwischen Ost und West? Die Konstruktion eines unzivilisierten Russlands durch den Westen provoziert russische nationale (Gegen)Entwürfe. G. Lehmann-Carli erörtert russische -kulturelle Übersetzungen- westlicher Konzepte und den Streit um Peter I. (Moskauer Freimaurer im Kontext der Aufklärung, die Perspektive N. Karamzins und der Skandal um P. Caadaev). U. Klitsche-Sowitzki erläutert Ideen der -klassischen- Eurasier und L. Gumilevs sowie das Phänomen des Neoeurasismus; sie analysiert das Kulturraum-Bild Eurasien als künstlerisches Motiv. Y. Drosihn wendet sich Russland als -dem Osten- zu, der im westlichen Bewusstsein oft als Kontrast bzw. in der Rolle des -constituting other- fungiert und auf eine lange Tradition spezifischer Zuschreibungen in Form literarischer Images zurückblicken kann. Die Postmoderne dekonstruiert traditionelle Russlandbilder und produziert zugleich neue Stereotypen.
Gabriela Lehmann-Carli (Slavistin und Historikerin) lehrt als Universitätsprofessorin Literatur- und Kulturwissenschaft in Halle. Sie forscht über Aufklärung, "kulturelle Übersetzung", Zensur sowie über Empathie und Tabu(bruch).
Yvonne Drosihn (Russistik, Germanistische Literaturwissenschaft, Deutsch als Fremdsprache) ist Promotionsstipendiatin des Landes Sachsen-Anhalt.
Ulrike Klitsche-Sowitzki (Russistik, Interkulturelle Wissenskommunikation und BWL) forscht in Halle über Eurasismus und den Kulturraum Eurasien.