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Heinrich Rickerts Der Gegenstand der Erkenntnis ist eines der bedeutendsten, aber auch umstrittensten erkenntnistheoretischen Werke seiner Zeit, von dem z.B. William James mit "höchster Bewunderung" spricht.
Rickert war ein Denker mit spezifischen, klaren und festen Positionen, von denen er nur wenige im Laufe seines Denkwegs wirklich aufgab. Gleichwohl hat er an vielen seiner Schriften beständig - teils über Jahrzehnte - gearbeitet und Textänderungen angebracht, meist begriffliche bzw. sprachliche Klärungen. Das wohl beste Beispiel für sein Vorgehen ist das vorliegende Werk. Der Gegenstand der Erkenntnis hat von 1892 bis 1928 sechs Auflagen erlebt und wuchs von 91 auf 460 Seiten; Rickert hat über 36 Jahren in jeder Auflage Änderungen vorgenommen.
Um diese kontinuierliche Denk-Arbeit nachzuzeichnen, wird dieses Werk (in Abweichung von den anderen Bänden der Rickert-Ausgabe) in einer historisch-kritischen Edition vorgelegt, in der die beiden wichtigsten Auflagen (die zweite und die sechste) im gesamten Text präsentiert werden und die anderen Auflagen aus den Apparaten ersichtlich sind.
Die Edition enthält neben dem umfassenden Editionsbericht Druckfehlerverzeichnisse, ausführliche Herausgeber-Anmerkungen, Personenregister, ein Wortregister sowie anschauliches Material zu Rickerts Textarbeit, aus dem Rickerts Denkentwicklung hervorgeht.
Rainer A. Bast, Universität Düsseldorf.