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»Helena Janeczek hat ein unglaublich starkes Buch geschrieben. Darin wird Montecassino zum Krieg von uns allen, zu dem Ort, von dem wir alle kommen.« Roberto Saviano Montecassino: Wer weiß hierzulande schon, welchen Klang dieses Wort in Polen hat? Wer weiß schon, dass sich dort die Exilarmee von General Anders opferte, für den Traum von einem freien, geeinten Polen, in einer der letzten, schrecklichsten und wirkungsmächtigsten Schlachten des 2. Weltkriegs? Mit den Polen kämpften Briten und Amerikaner, Maghrebiner, Maori-...
Jenseits aller Geschichte und Geschichten lässt Helena Janeczek uns in ihrem großen historischen Romans vor allem eines sehen: Die Vergangenheit ist der Stoff, aus dem unsere wahrhaftigsten und lebendigsten Beziehungen gemacht sind - und der Ort, wo diejenigen weiterleben, die wir geliebt haben.
Helena Janeczek wurde 1964 in München als Tochter einer jüdisch-polnischen Familie geboren und ging 1983 nach Italien. Sie lebt in Gallarate, wo sie auch ein Literaturfestival kuratiert. 1989 publizierte sie im Suhrkamp-Verlag einen Lyrikband (Ins Freie). Fortan schrieb sie auf Italienisch: 1997 erschien bei Mondadori ihr Buch, Lezioni di tenebra, (Lektionen des Verborgenen, Kiepenheuer und Witsch 1999). Darin verhandelt sie Autobiografisches, die Übertragung der tabuisierten Erinnerung der Mutter an ihre Deportation nach Auschwitz auf die Tochter. 2002 folgte der Roman Cibo (Essen, Kiepenheuer und Witsch 2002), ein Romanmosaik in dem es um das komplizierte Verhältnis des modernen Menschen zu seiner Lebensgrundlage geht. Es folgten Essays und Erzählungen und zwei weitere Romane. 2017 erschien ihr Roman, La ragazza con la Leica (Das Mädchen mit der Leica) der es auf die Shortlist des Premio Campiello schaffte und mit dem Premio Strega ausgezeichnet wurde.
Verena von Koskull, geboren 1970, studierte Italienisch und Englisch in Berlin und Bologna. Sie übersetzte unter anderem Carlo Levi, Gianrico Carofiglio und Salman Rushdie ins Deutsche.