Herbert Ruland

Der Erste Weltkrieg und die Menschen im Vierländerland

Leben und Leiden der Bevölkerung vor, während und nach dem Krieg. 760 Abbildungen.
gebunden , 648 Seiten
ISBN 3867121192
EAN 9783867121194
Veröffentlicht September 2018
Verlag/Hersteller Grenz-Echo Verlag
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Beschreibung

Aus transnationaler und alltagsgeschichtlicher Sicht wird geschildert, wie die Menschen vor, während und nach dem "Großen Krieg" rund um das Vierländereck bei Aachen, Vaals, Gemmenich und Moresnet lebten und litten. Es geht um das Schicksal von "Neutralen" aus Moresnet, von 1830/31 bei den Niederlanden verbliebenen Südlimburgern, Aachener, Eupener und Eifeler Bürgern, die man 1815 ungefragt zu Preußen gemacht hatte, und um die plattdeutsche und französischsprachige belgische Grenzbevölkerung rund um Verviers. Vor 1914 spielten die Grenzen in den Köpfen und tatsächlich auch in der Praxis der hiesigen Menschen so gut wie keine Rolle. Arbeit wurde dort gesucht, wo es etwas zu arbeiten gab. Auch für Wallfahrten,zum Feiern, Heiraten, Wohnen, Kaufen und nicht zuletzt zum ertragreichen Schmuggeln wurde gern die Grenze überschritten. Die Gegend war sozusagen miniglobalisiert. Und zumeist wurde auf allen Seiten der Grenze dieselbe Sprache benutzt: das Grenzlandplatt! Das Jahr 1914 brachte im belgisch-deutschen Verhältnis die Zäsur. Auch unter der Grenzbevölkerung sollte von da an nichts mehr sein, wie es früher einmal war. Am 11. November 1918 trat der Waffenstillstand zwischen Deutschland und der Entente in Kraft, am 28. Juni 1919 wurde der Versailler Vertrag unterzeichnet und am 20. September 1920 bestätigte der Völkerbund definitiv, dass die beiden Grenzkreise Eupen und Malmedy zukünftig zu Belgien gehören.

Portrait

Geboren 1952 in Düren, studierte Betriebswirtschaftslehre, Politologie, Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Aachen. Leitete seit 1982 die Lehr- und Forschungsabteilung "Regionale Arbeiter-, Sozial- und Zeitgeschichte" an der VHS der Ostkantone, einer Bildungseinrichtung der Christlichen Arbeiterbewegung Belgiens. Seit 2007 Forschungsdozent an der Autonomen Hochschule in der deutschsprachigen Gemeinschaft und Wissenschaftlicher Leiter von GrenzGeschichteDG. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht seit Anbeginn die regionale Alltagsgeschichte. Zahlreiche diesbezügliche Veröffentlichungen und in den letzten Jahren auch Dokumentarfilme.
Arbeitet z.Zt. schwerpunktmäßig an einem Filmprojekt zum jüdischen Leben im Eupener Land und an einer Alltagsgeschichte des Grenzlandes im Ersten Weltkrieg. Vertritt die Deutschsprachige Gemeinschaft in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien zur Erinnerungsarbeit, so z.B. im "Interföderalen Belgischen Komitee zur Erinnerung an den Großen Krieg".