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Quintus Fabius Pictor (3. Jh. v. Chr.) war der erste Römer, der ein Prosawerk über die Geschichte seiner Stadt schrieb. Das Werk ist bis auf Fragmente nicht erhalten. Seinen Inhalt zu kennen war daher eine Herausforderung - und eine Verlockung, die im späten 15. Jahrhundert der gelehrte Humanist Annius von Viterbo mit seiner Vorlage von zuvor unbekannten Bruchstücken aus dem Werk zu befriedigen suchte.
Dafür wertete Giovanni Nanni (latinisiert Annius; um 1432 - 1502) 1498 viele erhaltene antike Schriften aus. Historiker wie Livius und Dionysios von Halikarnasssos, Antiquare wie Varro, Plinius und Macrobius, klassische Autoren wie Ovid, Properz und Vergil und Kommentatoren wie Servius ermöglichten ihm, Teile des Werks von Fabius Pictor zu "rekonstruieren" und damit seinem Ziel näherzukommen, das hohe Alter und die Überlegenheit seiner "etruskischen" Heimat zu belegen.
Annius' Werk wurde jahrhundertelang als historische Quelle für die Antike genutzt. Nun wird es erstmals zweisprachig und mit einem Nachweis der Belege zugänglich gemacht. Es ist ein einmaliges Zeugnis für den kreativen Umgang der Humanisten mit der antiken Vergangenheit.
Kai Brodersen (*1985) ist Professor a. D. für Antike Kultur an der Universität Erfurt.