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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universität Münster (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Der Peloponnesische Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit werde ich mich mit der Arginusenschlacht und dem darauf
folgenden Arginusenprozess des Jahres 406 v. Chr. in Athen beschäftigen. Vor allem der
Arginusenprozess hat sowohl in der Antike als auch in unserer Zeit großes Aufsehen
erregt, da er zum Teil als Justizskandal angesehen wird und vielleicht ein großes Stück
zum schlechten Ruf des athenischen Gerichtswesens beigetragen hat.
Für diese Ereignisse stehen mit der Hellenika von Xenophon und der Griechischen
Weltgeschichte Diodors nur zwei Hauptquellen zur Verfügung. Xenophon war Zeitzeuge
und Diodor, der im 1. Jh. v. Chr. lebte, hängt möglicherweise zum Teil von der
Hellenika Oxyrhynchia eines unbekannten Verfassers sowie von Ephoros ab. Ein großes
Problem in diesem Sachverhalt ist, dass sich diese beiden Quellen teilweise in wichtigen
Punkten grundlegend unterscheiden. Herauszufinden, welche Sichtweise eher der
Wahrheit entsprechen könnte und wie die moderne Forschung dazu Stellung bezieht,
wird einen Teil meiner Arbeit umfassen. An diesem Thema kann sehr deutlich gezeigt
werden, wie unterschiedlich die Darstellung eines Ereignisses in den verschiedenen
Quellen sein kann und was diese Unterschiede für Konsequenzen in der anschließenden
Bewertung nach sich ziehen.
Zudem möchte ich der Fragestellung nachgehen, inwieweit der Prozess nun wirklich
gegen die bestehenden Gesetze verstoßen hat und ob die Angeklagten nicht doch in
einem rechtmäßigen Verfahren zum Tode verurteilt wurden. Dabei möchte ich auch auf
das gewählte Anklageverfahren sowie das ungeschriebene Recht der Bestattungspflicht
eingehen. Des Weiteren werde ich die Frage verfolgen, ob möglicherweise politische
Gründe zu der Verurteilung der Angeklagten beigetragen haben und wie sie zu erklären
wären.
Die moderne Forschung hat sich mehrfach und ausführlich mit dem Justizfall
beschäftigt. Sie kommt aber nicht zu einem übereinstimmenden Urteil über den Prozess
und lässt teilweise noch viele Fragen offen. Einig sind sich die Forscher jedoch in
einigen massiven Kritikpunkten an den Quellen, die ich im Laufe der Arbeit noch
darlegen werde.