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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1-, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Romanistisches Institut), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Ist Fernando Arrabal dem absurden Theater zuzuordnen, kann man in
seinem Stück El cementerio de automóviles oder in den übrigen formale
und inhaltliche Belege für diese Zuordnung finden? Autoren wie u.a.
Martin Esslin1 oder José García Templado2 sehen ihn in Tradition der
europäischen Vertreter dieser zeitgenössischen dramatischen Strömung,
wie Artaud, Beckett oder Ionesco und bestätigen somit diese These.
Auf der anderen Seite finden sich aber auch gegensätzliche
Stellungsnahmen in anderen Sekundärquellen; Ursula Aszyks etwa
schreibt, "dass Arrabals Bedeutung als Dramatiker [...] in Spanien sehr
gering gewesen ist"3. Auch das LWR zählt Autoren wie Tardieu oder
Arrabal "nur durch einzelne Merkmale verschiedener ihrer Stücke"4 zu
den Dramatikern des absurden Theaters.
Wie umstritten die Genrezugehörigkeit Arrabals auch sein mag, in
seinem bekanntesten und umstrittensten Theaterstück El cementerio de
automóviles, erschienen 1958 als Drama in zwei Akten, zeigt sich eine
deutliche Beeinflussung durch das absurde Theater. Sie tritt nicht nur in
der provokanten Motivwahl, der Art und Funktion der Sprache zutage,
sondern auch in inhaltlichen Sequenzen, in denen Arrabal Themen und
Tabus, die seine persönliche Erfahrung und seine Zeit prägen, anspricht,
die Frage nach der Rolle der Religion und nach dem Sinn und Zweck des
menschlichen Daseins. Folgende Aspekte des Absurden werden ebenfalls
Gegenstand der Untersuchung sein: die besondere Motivwahl, die
außergewöhnliche Sprache, die Figuren, die Gestaltung der Handlung,
der Bezug zwischen Zuschauer und Aufgeführtem, sowie die
Gesamtaussage die sich vom traditionellen Theater grundsätzlich
unterscheidet (Frage nach der Individuums-/Gesellschaftskritik und der
Vermittlung einer bestimmten Weltsicht).
1 Esslin, Martin,1965, Das Theater des Absurden, Hamburg: Reinbek.
2 Templado, José García,1981, Literatura de la postguerra : El teatro, Madrid.
3 Floeck, Wilfried (Hg.), 1990, Spanisches Theater im 20.Jh. Gestalten und Tendenzen,
Tübingen, S.62.
4 LWR, 1997, hg. von Hess u.a., München: dtv, S.451.