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Apps, die unaufgefordert Informationen zuschicken; Autos, die von Google gesteuert werden; Tablets, die in Eigenregie Programme aktualisieren - immer mehr Menschen fragen: Was macht die Digitalisierung mit mir und meinem Leben? Sarah Spiekermann beklagt, dass der Mensch zum »User« degradiert wird und IT-Systeme nutzt, weil er Angst hat, den Anschluss zu verlieren. Die Expertin für ethische Technikentwicklung fordert ein radikales Umdenken: Wir brauchen eine Technik, die uns dient, statt uns zu beherrschen. Die Digitalisierung darf nicht länger vom Gewinnstreben der IT-Konzerne getrieben, sondern muss von Werten wie Freundschaft, Privatheit und Freiheit bestimmt sein. Denn nur so werden wir unsere Selbstbestimmung in einer pluralistischen Gesellschaft sichern können.
Sarah Spiekermann ist Professorin an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU-Wien), wo sie dem Institut für BWL und Wirtschaftsinformatik vorsteht und 2016 das "Privacy and Sustainable Computing Lab" gegründet hat. Ihre berufliche Karriere begann beim Silicon-Valley-Unternehmen Openwave Systems, von wo aus sie zur Strategieberatung A.T. Kearney wechselte. Danach leitete sie das Forschungszentrum Internetökonomie an der Humboldt Universität Berlin. Sarah Spiekermann hat sich aufgrund ihrer langjährigen Forschungen zu einer profilierten Kritikerin der IT-Branche und ihres Menschenbildes entwickelt. Im Sommer 2016 ist sie von dem weltweit größten und ältesten Ingenieursverband IEEE damit betraut worden, den historisch ersten Standardisierungsprozess zu leiten, der sich mit ethischer Technikgestaltung beschäftigt. Sarah Spiekermann ist eine vielgefragte Keynote-Speakerin und Gesprächspartnerin der Medien; für das Handelsblatt schreibt sie die Kolumne "Homo Oeconomicus".