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Tagebuchaufzeichnungen einer Odyssee
Ingeborgs Schilderungen der Jahre 1945-1949 sind in sehr gepflegter, lebendiger Sprache anschaulich verfasst und entsprechen einem "dokumentarischen Flüchtlingsdrama mit melodramatischer Färbung und psychosozialer Komponente". Ihre Tochter, Claudia Sofia Sörensen, hat neben 60 Fotos reichlich biografische, historische und landestypische Hintergrundinformationen in Vorbemerkungen, Anmerkungen und Fußnoten beigefügt. In einem Anhang, der Korrespondenz, Prosagedichte und Kurzaufsätze Ingeborgs enthält, werden weitere Informationen bis ins Jahr 1986 gegeben. Besonderheit: Auf rund 28 Seiten sind Ingeborgs in italienischer Sprache verfasste Aufzeichnungen in der linken Spalte erhalten geblieben und von ihrer Tochter in der rechten Spalte übersetzt worden.
Sofia Sörensen wurde 1946 in Rom als Halbitalienerin geboren. Sie studierte an der Musikhochschule Hamburg Operngesang. Konzertauftritte, Musik- und Sprachunterricht neben der Erziehung ihrer drei Kinder füllten sie viele Jahre hindurch aus. Ihr wechselvolles Leben in verschiedenen Ländern brachte aber auch reichlich schmerzvolle Erfahrungen mit sich. Mehrere psychotherapeutische und medizinische Fehlbehandlungen weckten ihr Interesse an einer ganzheitlichen Selbstbehandlung und führten sie zu der Erkenntnis: "Irren kann ich mich auch selbst. Dafür benötige ich keinen Arzt." Daraufhin absolvierte sie ein umfassendes, neunjähriges Heilpraktikerstudium mit Spezialisierung auf Homöopathie und Ernährungstherapie (ohne Abschluss) und hat sich intensiv mit allen Geisteswissenschaften befasst. Sie ergründete ihr Leiden in einer einzigartigen Selbsttherapie, und es gelang ihr nachhaltige Heilung. Zu ihrem Leben gehören Ganzheitlichkeit, Achtsamkeit und Bewusstheit, Vegetarismus, Naturheilkunde, Poesie und Musik.
Ingeborg Charlotte Sörensen, Jahrgang 1923, lernte nach ihrer Fotografenlehre Italienisch in der Volkshochschule in Hamburg. Obwohl noch jung und unerfahren, bot sich ihr die Möglichkeit, als Dolmetscherin in der italienischen Botschaft in Berlin zu arbeiten. Sie floh am Kriegsende nach Italien, schenkte in Rom ihrer einzigen Tochter Claudia Sofia das Leben und schlug sich als Flüchtling durch. Nach mühevollen Jahren konnte sie 1949 in die Heimat zurückkehren und arbeitete fortan wieder als Dolmetscherin und schließlich Sprachlehrerin. Sie verfasste eine Italienisch-Grammatik (Klett-Verlag), italienische Lesebücher und später diverse niederdeutsche Hörspiele und das erfolgreich aufgeführte Theaterstück "Naver un Fründ". Die enge Verbindung zu Italien mit Land, Sprache und Menschen blieb lebenslang prägend.