Theodor Storm

Pole Poppenspäler

Mit Scherenschnitten von Alfred Thon. Empfohlen ab 12 Jahre. Paperback.
kartoniert , 94 Seiten
ISBN 3945004616
EAN 9783945004616
Veröffentlicht Oktober 2021
Verlag/Hersteller Alfa-Veda Verlag
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Beschreibung

Theodor Storm erzählte einmal seiner Tochter Gertrud: »Mehrere Jahre habe ich meine ganze Freizeit außer der Schule mit der Direktion meines Puppentheaters ausgefu-llt. Eine alte Jungfrau half uns die Puppen, die freilich nur von Papier waren, auszuschneiden und Drähte daran zu befestigen. Aber bald genu-gten mir die Papierpuppen nicht mehr. Ich nähte mit Baumwolle ausgestopfte Puppen von Batist mit kleinen Puppengesichtern. Mutter und Schwester Helene mussten fu-r die Kleider sorgen. U-ber die Frauenhaare wurden Mu-tzen genäht und Schnurrbärte ins Gesicht gemalt, wenn-s ein Mann sein sollte. So ging die Auffu-hrung mit großem Beifall vor sich.«
Als wir in der Schule »Pole Poppenspäler« lasen, war ich so begeistert, dass ich wie Theodor Storm begann, mein eigenes Marionettentheater zu bauen, das im Lauf der Jahre auf u-ber 20 Marionetten anwuchs. In der Aula des Gymnasiums hatten wir bereits die Auffu-hrung der Augsburger Puppenkiste von der »Ho-llenfahrt des Dr. Faust« gesehen, die in Theodor Storms Novelle vorkommt. Ich formte Pappmascheeko-pfe aus Zeitungspapier mit Mehlkleister, ich sägte aus Holz die Puppenskelette und Fadenkreuze, verband die Kugel- und Klappgelenke mit Ringschrauben und Stoffbändern und lernte die Singer-Nähmaschine meiner Oma zu bedienen, um die Puppen maßgeschneidert einzukleiden. Nur der Tod blieb nackt, damit man das mit Phosphorfarbe bestrichene Skelett mit Katzenaugen auch im Dunkeln sehen konnte ... Meine ganze Kindheit ersteht bei der Lektu-re dieser ru-hrenden Liebesgeschichte wieder auf. - Jan Mu-ller. - Mit ausführlichem Glossar für den Schuluntericht.

Portrait

Theodor Storm (1817-1888) gehört zu den bedeutendsten Vertretern des bürgerlichen Realismus. Er ist vor allem für seine Novellen bekannt, empfand sich allerdings in erster Linie als Lyriker und sah die Gedichte als Ursprung seiner Erzählungen. Storm war Jurist und arbeitete unter anderem als Rechtsanwalt und Richter.