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Der physische, durch den Alkoholgenuss hervorgerufene Rausch übte auf Thomas Mann eine unbestreitbare Faszination aus, setzte er sich doch literarisch, wie beispielsweise in >Der Tod in Venedig<, wiederholt damit auseinander. In Zusammenhang mit der schriftstellerischen Arbeit selbst sah er den Konsum von Alkohol hingegen entschieden kritisch. Als im Herbst 1906 C. F. van Vluyten für Das literarische Echo 150 Schriftsteller, darunter auch Mann, nach ihrer Meinung zur Wechselwirkung von Alkohol und Dichtung befragte, nahm dieser die Fragen zum Anlass, einmal mehr sein Selbstverständnis als Künstler zu erörtern, der einem »Zustand, in dem die Hemmungen ausgeschaltet, die Selbstkritik betäubt, die gute künstlerische Haltung in Frage gestellt wäre«, nicht traut.
Thomas Mann, 1875 - 1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.
Heinrich Detering ist Professor für Deutsche und Vergleichende Literatur an der Universität Göttingen. Über Thomas Mann liegen zahlreiche Veröffentlichungen von ihm vor, u.a. sein Buch »Thomas Manns amerikanische Religion. Theologie, Politik und Literatur im amerikanischen Exil«. Er ist Mitherausgeber der »Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe« der Werke Thomas Manns.
Stephan Stachorski, geboren 1967 in Kaiserslautern, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Mainz. Zusammen mit Hermann Kurzke hat er eine sechsbändige Ausgabe der Essays Thomas Manns herausgegeben. Er publizierte u.a. >Fragile Republik. Thomas Mann und Nachkriegsdeutschland< und ist Mitherausgeber der >Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe< der Werke Thomas Manns.