Ulrike Haß

Kraftfeld Chor

Aischylos Sophokles Kleist Beckett Jelinek.
kartoniert , 359 Seiten
ISBN 3957492793
EAN 9783957492791
Veröffentlicht Januar 2021
Verlag/Hersteller Theater der Zeit GmbH
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Beschreibung

Aus den älteren, weit verzweigten ländlichen Dio­nysien mit ihren kultischen Tanzplätzen macht sich der Chor auf, um im fünften vorchristlichen Jahr­hundert in der griechischen Polis zu erscheinen. Demokratie, Tragödie und die genealogische Ordnung im Namen des Mannes entstehen zur selben Zeit. Sie gründen sich als je zweifache Gliederung von Polis und Oikos, Skene und Orchestra, Prota­gonist und Chor, Mann und Frau. Ihre Asymmetrie bewirkt, dass sich diese hybriden Gliederungen nicht schließen können. Am Ort des Chores arti­kulieren sich Bezugnahmen auf kosmologische Wirkungsgefüge, Umweltsphären und nicht­genea­logische Zusammenhangsformen. Chorische Be­ziehungsweisen bilden ein Kraftwerk, denn der Chor, der nicht aus dem Theater kommt, führt über dieses hinaus und erneuert es auf je einzigartige Weise.

Portrait

Ulrike Haß, lehrte Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum bis zu ihrer Emeritierung im Herbst 2016. Gastprofessur in Paris X Nanterre, Seniorprofessur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ab 2000 Mitherausgeberin eines Jahrbuchs für das Theater im Ruhrgebiet Theater über Tage, ab 2007 Schauplatz Ruhr. Schwerpunkte: Raumfragen in Literatur, Theater, Öffentlichkeit und Szenographie, zum antiken griechischen Theater, zur Topologie des Chores, zu Ästhetik und Autorschaft im Gegenwartstheater sowie zu Elfriede Jelinek.