Uwe Tellkamp

Der Turm

Geschichte aus einem versunkenen Land.
kartoniert , 972 Seiten
ISBN 3518461605
EAN 9783518461600
Veröffentlicht September 2020
Verlag/Hersteller Suhrkamp Verlag AG
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Portrait

Uwe Tellkamp ist 1968 in Dresden geboren. Nach seinem Wehrdienst in der NVA verliert er wegen »politischer Unzuverlässigkeit« seinen Medizinstudienplatz, wird 1989 im Zuge der Wende inhaftiert und setzt danach sein Studium in Leipzig, New York und Dresden fort. Nach seinem akademischen Abschluß arbeitet er als Arzt in einer unfallchirurgischen Klinik in Dresden. Derzeit lebt er als Schriftsteller in Freiburg.
Für seine Lyrik bereits mehrfach ausgezeichnet, erhielt Uwe Tellkamp 2004 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2008 wurde er für "Der Turm" mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Neben "Der Turm" sind bislang von ihm erschienen: "Der Hecht, die Träume und das Portugiesische Café" und "Der Eisvogel".

Pressestimmen

»Wenn in Zukunft einer wissen will, wie es denn wirklich gewesen ist in der späten DDR, sollte man ihm rasch und entschlossen den neuen Roman von Uwe Tellkamp in die Hand drücken: »Nimm und lies«. Knapp tausend Seiten umfasst Der Turm, die Geschichte aus einem versunkenen Land. Hier lernt man die späten Jahre des Sozialismus in einer Intensität kennen, für die es in der Literatur nach 1989 kein Beispiel gibt. So wie wir heute die Welt des Bürgers mit den Augen Thomas Manns sehen, werden spätere Generationen in Tellkamps Roman Erstarrung und Implosion der DDR nacherleben können.«
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung
»Auf nebensatzlose Prosa geeichte Leser sollten sich vom Vorspiel nicht abschrecken lassen, sich dem erheblichen Sog dieses Gesangs überlassen, ihm folgen, denn Tellkamp kann auch anders. Die Palette seiner sprachlichen Möglichkeiten ist so vielfarbig, wie die kaum eines anderen deutschen Gegenwartsautors. Und mindestens so atemberaubend ist die strukturelle Vielgestaltigkeit der Szenen. Kurzgeschichten, hat Tellkamp behauptet, könne er nicht. Im Turm beweist er das Gegenteil. Tellkamp verschränkt Erzählstränge, bricht sie auf, beschleunigt das Tempo und lässt die Zeit ganz langsam vorbeiziehen, springt in Briefausschnitte und wieder zurück in den Erzählfluss und baut Kapitel zu makellosen Kurzerzählungen aus. Die Wechsel in Stilebene und Erzählform nutzt er, um auch in die hinteren Winkel seines Panoramas zu spiegeln.«
Elmar Krekeler, Literarische Welt
»So schonungslos, so radikal, so ohne Illusionen, in solch sozial- und alltagsgeschichtlich akribischer Weise wurde das Leben in der DDR bisher noch nicht dargestellt. Die Mühen der Materialbeschaffung, die Lagermentalität und das allgegenwärtige Misstrauen - die DDR steht hier in ihren fast schon vergessenen Facetten wieder auf, mit ihrer Stasi-Atmosphäre und all ihren Sprelacart- und Wofasept- und Dederon-Depressionen. Der schwarze Schimmel, der sich in den alten Bürgerhäusern breitmacht und auch nicht mit Bootslack zu beseitigen ist, ist nur ein Vorbote, eine kleine Metapher für das Kommende.«
Helmut Böttiger, Die Zeit
»...fast tausend Seiten, Hunderte von Figuren, Dutzende von dramatischen Wendungen, und keine davon ist zuviel. Weil dieses Buch einen Countdown dokumentiert: die letzten sieben Jahre der DDR. ... Dies ist ein synästhetischer Roman, der alle Sinne fordert, der einen das Sehen und Hören lehrt und gleichzeitig Hören und Sehen vergehen lässt in der Dichte seiner Beschreibungen, die uns erzählen, wie ein Sommer in Dresden riecht, wie eine Semmel dort schmeckt, wie sich die Liebe anfühlt. Es ist ein alchemistischer Roman, der aus zahllosen Ingredienzien neue Materie schafft - und ein musikalischer: Denn nicht nur hat er vor den beiden Hauptbüchern die Ouvertüre, zwischen ihnen ein Interludium und zum Abschluss ein Finale, sondern dieses Buch ist durch und durch Musik. ... Ja, dieses Buch will alles. Und ihm gelingt auch fast alles. Mehr gewagt jedenfalls hat seit Jahren kein deutscher Autor mehr.«
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein großartig-stolzer Abgesang auf das deutsche Bildungsbürgerturm, dessen soziales Aroma Tellkamp immer wieder heraufbeschwört, etwa in der vibrierenden Vorfreude eines ganzen Familienclans auf ein großes Geburtstagsfest. Da raschelt und klimpert und wispert es dann wie bei den Buddenbrooks. Ein Familienroman also ist der Turm. Aber auch ein Gesellschaftsroman, denn er weitet den Blick weit hinaus über die bildungsbürgerliche Rückzugsnische im Dresdner Villenvirtel hoch über der Elbe. Tellkamp entfaltet ein grandioses, ein farbiges und figurenreiches Panorama der deutschen Gesellschaft in der DDR im letzten Jahrzehnt ihres Bestehens. ... Dass Tellkamps Turm so gewaltig und sperrig in der literarischen Landschaft steht, hängt auch mit dem Handlung und Erzählperspektive bestimmenden Männerdreieck zusammen. Der Turm ist ein Männerroman, in dem männliche Rollenmodelle durchgespielt werden: die des Ehemann, die des Liebhabers, die des Vaters, die des Berufsmenschen, die des Soldaten. ... Endlich hat auch Deutschland ein dangerous book for boys«.
Eckhard Fuhr, Die Welt
»Tellkamp hat der deutschen Literatur frei von Bitterkeit und Ressentiments einen Erfahrungsschatz schriftlich gesichert, der unbedingt erzählenswert war, nicht zuletzt deshalb, weil er uns sonst möglicherweise unmerklich wieder entglitten wäre. ... Nicht von ungefähr endet dieser bedeutende Roman mit einem Doppelpunkt im Offenen. Gäbe es einen zweiten Band - man würde ihn sofort lesen.«
Sabine Franke, Frankfurter Rundschau
»Der Chronist und Zeuge des Absterbens der DDR ist von nun an Uwe Tellkamp. Tschechow, Doderer, Tellkamp, man darf die drei Namen ruhig nebeneinander setzen, um den Rang des Romans Der Turm zu beschreiben. Ist dies nun der immerfort erwartete und nie eingetroffene große Wenderoman? Ja - wenn auch die Wende selbst in ihm gar nicht mehr vorkommt. ... Man lege einmal alles Übrige beiseite und widme sich Tellkamp. Es lohnt sich.«
Christoph Bartmann, Die Presse, Wien
»Diesem Buch möchte man alles glauben, so genau erzählt es.«
Andreas Plathaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Es gibt hier einen unbedingten Willen zum Roman und eine große Lust am ästhetischen Spiel immer neuer Erzählperspektiven, die weit über das Thematische hinausreichen. Uwe Tellkamps Literaturentwurf ist am Projekt einer Rückgewinnung des Epischen ausgerichtet, an der Neuerfindung eines gründlichen, genauen, sozusagen nachhaltigen und dafür gelegentlich auch etwas umständlichen Erzählens. Uwe Tellkamp will in einem emphatischen Sinn Erzähler sein.« Dirk Knipphals, taz, Literaturbeilage
»Uwe Tellkamp hat einen Bildungsroman geschrieben, der uns endlich vom kollektivistischen Pop-Dagegensein bundesdeutscher Kleinbürgerkinder und kalauernder Prenzlberg-Aktivisten erlöst. Man mag diese Urgewalt von Erzählströmen und Bilderfluten einen Wenderoman nennen oder nicht, traditionell oder nicht, man mag ihr einen Buchpreis für braves Erzählen zuerkennen oder nicht: Sie ist eingepflockt in die deutsche Literatur, setzt Maßstäbe, wird so bald nicht vergehen.«
Andreas Nentwich, Literaturen

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